Stühlingen Die Stadt Stühlingen ist bestrebt, regenerative Energiequellen zu erschließen und unterstützt deshalb entsprechende Erzeuger. So auch ein Unternehmen, das einen Solarpark errichten will. Beim Golfplatz auf der Oberen Alp soll eine vorhandene Gewerbebrache über Module zur Gewinnung regenerativer Energie wieder nutzbar gemacht werden.
Auf einer 2,12 Hektar großen Fläche soll eine Freiflächenphotovoltaikanlage mit einer geplanten Nennleistung von circa 3,1 MWp (Megawatt Peak) elektrische Leistung entstehen. Aus der vorhandenen Infrastruktur und der Flächenverfügbarkeit heraus wird dieser Standort als beste Lösung für die Errichtung einer großflächigen PV-Anlage erachtet. In der Stadt Stühlingen mit ihren Ortsteilen steht derzeit keine ebenso gut geeignete Fläche für eine Entwicklung zur Verfügung.
Als Genehmigungsgrundlage muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden, um für den Solarpark das notwendige Planungsrecht zu schaffen. Parallel erfolgt die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Stühlingen im zweistufigen Regelverfahren. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan und die örtlichen Bauvorschriften „Freiflächen-Photovoltaikanlage Am Golfplatz“ als Satzung beschlossen. Seit Beginn der Planung ist Zeit vergangen: Am 26. Juli 2023 hatte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss gefasst, am 22.¦April 2024 waren der Vorentwurf gebilligt und die frühzeitige Beteiligung beschlossen worden. Diese fand von 10. Mai bis 14. Juni 2024 statt, der Gemeinderat fasste am 16. Dezember den Offenlagebeschluss. Die Pläne wurden zwischen 10. Januar und 12. Februar öffentlich ausgelegt, sodass der Gemeinderat den Feststellungsbeschluss fassen konnte, nachdem die eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen vorgestellt und beraten worden waren.
Ein Bodenschutzplan soll die Qualität des Erdreichs bewahren. Um erhebliche Blendwirkungen durch Solarpaneele auszuschließen, wird empfohlen, im Südwesten einen 2,50 Meter hohen Sichtschutz zu errichten. Durch den Bau des Solarparks wird das Jagdgebiet von Fledermäusen über dem Planungsgebiet mit Bäumen und Büschen, der Bauruine mit Wasserständen und der artenreichen Wiese beeinträchtigt. Deshalb sollte laut Empfehlung auf jeden Fall ein Teil der Büsche und Bäume erhalten bleiben und in der Nähe des Solarparks ein neuer Teich angelegt werden, um den Verlust von Insekten so gering wie möglich zu halten.
Das Plangebiet befindet sich in Zone III des Wasserschutzgebiets der Spießenbergquellen, deren Trinkwasser für etwa 3500 Menschen in Stühlingen-Kernort, Eberfingen, Weizen und Grimmelshofen genutzt wird. Dies setzt voraus, dass eine Gefährdung des Grundwassers unbedingt zu vermeiden ist.