Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen – eine Regel, die bei allen Feuerwehren und Hilfsorganisationen oberstes Gebot ist. So auch bei der Werkfeuerwehr der Firma Stotmeister. Turnusmäßig finden alle drei Jahre Proben mit auswärtigen Wehren auf dem Betriebsgelände des Stühlinger Unternehmens statt. Coronabedingt mussten sie seit der letzten Gesamtprobe 2019 zweimal verschoben werden.
Für ein internationales Unternehmen wie Stotmeister stehe Sicherheit zum Schutz von Mensch und Betrieb an vorderster Stelle. Kommandant Konrad Isele, seit mehr als zehn Jahren an der Spitze der Sto-Werkfeuerwehr des Standortes Weizen mit 850 Mitarbeitenden, kann sich derzeit auf 22 aktive Feuerwehrmänner und zwei Feuerwehrfrauen mit (Gruppenführerin) Kerstin Duttlinger und Sirikit Meierhofer verlassen. „Viele von ihnen kommen aus dem Technikbereich, zu dem Logistik, Produktion und Labor zählen“, verdeutlicht Technik-Vorstand Jan Nissen.

Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger sah die Notwendigkeit gegeben, bei einem Unternehmen wie Sto in dieser Größe und Komplexität eine Werkfeuerwehr zu haben. Man sei froh und dankbar, dass es diese gibt. Durch abgestimmten Arbeiten mit anderen Feuerwehrabteilungen könne ein generalstabsfähiges Agieren erreicht werden.
Der Chef der Sto-Werkfeuerwehr Isele indes wies darauf hin, dass bei einem Mehrschichtbetrieb damit zu rechnen sei, dass „sich die Gesichter pro Einsatz abwechseln. Wir können dann nur mit den Leuten arbeiten, welche da sind.“ Deshalb findet regelmäßiges Üben statt, um ein Hand-in-Hand-schaffen zu erreichen. Umso wichtiger sei, dass sich weitere Sto-Mitarbeiter bei der Wehr ausbilden lassen.

Rotzinger, der seit 2018 Kreisbandmeister ist, sparte nicht mit Lob. Die Sto-Werkfeuerwehr, eine von fünf im Landkreis Waldshut, sei bekannt für ihren Ausbildungsstand. Kommandant Konrad Isele bestätigte die gute Zusammenarbeit mit anderen Wehren.
Lobend äußerte er sich auch über den firmeneigenen Sanitätsdienst, voran David Tetzlaff, gleichzeitiger Bereitschaftsführer des DRK-Ortsvereins Stühlingen und Harald Bär. Er hob in diesem Zusammenhang hervor, dass die Sanitäter auch zur Stelle sind, wenn ein Mitarbeiter einen medizinischen Notfall hat und dergleichen. „Wir gewinnen damit viel Zeit bis der Rettungsdienst Vorort ist.“
Doch nun zur gemeinsamen Probe, an der die Freiwilligen Feuerwehren aus Stühlingen, Weizen, Grimmelshofen und Bettmaringen mitwirkten. Insgesamt beteiligten sich neben den 15 Mitgliedern der Werkfeuerwehr und den zwei Personen des Sanitätsdienstes zusätzlich 60 Einsatzkräfte.
Angenommen wurden drei Szenarien: Zwei Brände, die im oberen Bürotrakt und im Technikbereich ausgebrochen waren, wo sich normalerweise 120 Mitarbeiter aufhalten und eine technische Hilfeleistung mit einer eingeklemmten Person. Dazu wurden bei der Übungsannahme elf Personen vermisst.
Für Kreisbrandmeister Rotzinger war es ein „angenehmer Termin“. Denn nach der Pandemie konnte er erstmals eine gemeinsame Übung mit der Werkfeuerwehr und der Feuerwehr-Abteilung Stühlingen mitverfolgen. Ruhig und besonnen ergänzten sich die Wehrangehörigen. Kommandant Konrad Isele bekräftigte, dass man auf die Kameraden aus Gesamt-Stühlingen angewiesen ist. „Hier geht es nicht ohne den anderen.“ Besonders wichtig sei, dass externe Feuerwehren einen Einblick in den Betrieb nehmen können, um zu wissen, was wo ist.

Ein Kompliment gab es von Technik-Vorstand Jan Nissen an die eigenen Leute für die sehr professionelle Übung. Die Feuerwehr sei auf hohem Niveau unterwegs. Das Unternehmen nehme dies und die Arbeitssicherheit sehr ernst. „Wir sind sehr gut gerüstet. Das konnte ich heute wieder einmal feststellen.