Todtmoos/Eisingen – Mit besonderer Spannung wird in Todtmoos der Ausgang der Bürgermeisterwahl in Eisingen am morgigen Sonntag erwartet. Unter den beiden Bewerbern ist nämlich auch die Todtmooser Bürgermeisterin Janette Fuchs. Würde sie gewählt, wäre sie in der 4730 Einwohner zählenden Enzkreis-Gemeinde Nachfolgerin des Bürgermeisters Thomas Karst, der nicht mehr antritt und dessen Amtszeit am 15. Februar endet. Scheitert Fuchs in Esingen, bleibt sie Bürgermeisterin in Todtmoos. Hier steht im Sommer 2022 die Bürgermeisterwahl an.
Am 28. November hatte es bereits die erste Wahlrunde um die Neubesetzung des Eisinger Bürgermeisterpostens gegeben. Weil damals keiner der drei Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit erzielt hatte, wird nun nochmals gewählt. Vor zwei Wochen hatte der 36-jährige Kriminalhauptkommissar und CDU-Gemeinderat Sascha-Felipe Hottinger aus der Eisinger Nachbargemeinde Königsbach-Stein mit 47,7 Prozent den Wahlsieg nur knapp verfehlt. Die 55-jährige Fuchs, die aus der Eisinger Nachbargemeinde Neulingen kommt und lange in der Verwaltung der ebenfalls unmittelbar benachbarten Gemeinde Ispringen tätig war, erreichte 34,6 Prozent. Der damals dritte Bewerber erzielte 17,37 Prozent und hat seine Kandidatur zurückgezogen.
Im Wahlkampf, für den Fuchs als Todtmooser Bürgermeisterin Urlaub nahm, wurde auch die Parteinähe der beiden Bewerber thematisiert. So warf laut Bericht der Pforzheimer Zeitung die grüne Königsbach-Steiner Alt-Gemeinderätin Linda Bahlo ihrem ehemaligen Gemeinderatskollegen Hottinger vor, als Unabhängiger aufzutreten, obwohl er CDU-Mitglied sei und von seiner Partei im Wahlkampf unterstützt werde. Dem hielt der Eisinger CDU-Vorsitzende Christoph Schickle entgegen, dass auch Fuchs 2019 auf der Liste der FDP für den Kreistag Waldshut kandidiert habe.
Anders als vor zwei Wochen fällt am Sonntag mit Sicherheit eine Entscheidung. Der amtierende Bürgermeister Thomas Karst rechnet damit, dass sich ähnlich viele Bürger wie am 28. November an der Wahl beteiligen werden – damals waren es 1871, nicht ganz die Hälfte der Berechtigten. Etwa gegen 19 Uhr soll das Ergebnis vorliegen. „Wir werden es dann in der Bohrainhalle bekanntgeben“, so Karst.
Das Eisinger Ergebnis wird Auswirkungen auf jeden Fall auch für Todtmoos haben. Setzt sich Fuchs im Enzkreis durch, dann nimmt sie vorzeitig Abschied von der Wallfahrtsgemeinde im Wehratal. Möglicherweise wird dort dann die Bürgermeisterwahl vorgezogen. Verliert Fuchs in Eisingen, muss sie sich erklären, ob sie sich in Todtmoos für eine zweite Amtszeit bewerben wird. Noch vor der Bekanntgabe von Fuchs‘ Kandidatur in Eisingen hatten in Todtmoos die Gemeinderatsfraktionen von FW und CDU erklärt, einen gemeinsamen Bewerber für die Bürgermeisterwahl suchen zu wollen.
Das Wahlergebnis erfahren Sie am Sonntagabend auf http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/todtmoos/