Wie lange ist Janette Fuchs noch Bürgermeisterin in Todtmoos? Die Rathauschefin kandidiert in Eisingen im Enzkreis für das Bürgermeisteramt. Die Wahl dort wird am 28. November abgehalten. Schon bevor Fuchs ihre Bewerbung öffentlich machte, kamen in Todtmoos Freie Wähler und CDU überein, sich für die 2022 in der eigenen Gemeinde anstehende Bürgermeisterwahl auf einen gemeinsamen Bewerber zu einigen. Dies irritiert die Bürgermeisterin.
Am Dienstagabend warf Wolfgang Jehle (Freie Wähler) im Gemeinderat die Frage auf, was Fuchs‘ Kandidatur in Eisingen für Todtmoos bedeute. Jehle berief sich bei seinen Nachfragen auf einen Artikel in der Lokalpresse. Dort bezog Fuchs unter anderem Stellung zur gemeinsamen Kandidatensuche von Freien Wählern und CDU für die Bürgermeisterwahl in Todtmoos im kommenden Jahr. Die Todtmooser Rathauschefin wird in dem Artikel wie folgt zitiert: „Es ist sehr verwunderlich und erstaunlich, dass ein solches Verhalten an den Tag gelegt wird, steht doch der Bürger und die Gemeinde im Vordergrund der Entwicklung.“ Jehle sprach auch den von Fuchs ab 11. November eingereichten Urlaub an, in dem sie sich dem Wahlkampf in Eisingen widmen möchte. Er verwies auf die noch ausstehenden Haushaltsberatungen: „Das müssen wir doch gemeinsam angehen.“
Gegenargumente
Die Bürgermeisterin argumentierte, dass ihr der Urlaub zustehe. Fuchs konnte zum Thema Haushalt beruhigen: „Ich werde schauen, dass der Haushalt steht und beschlussfähig ist.“ Jehle bat in der Sitzung auch um eine konkrete Angabe darüber, ob Fuchs im Falle einer Wahlniederlage in Eisingen nochmals in Todtmoos kandidiert. Die Antwort der Bürgermeisterin: „Eine Aussage zu einer Kandidatur reicht im Dezember noch vollkommen aus.“
Stellungnahme
In einer schriftlichen Stellungnahme der Freien Wähler und der CDU zur gemeinsamen Kandidatensuche, die der Redaktion dieser Zeitung vorliegt, wird von den jeweiligen Vorsitzenden Jörg Oehler und Bettina Fuchs folgendes erklärt: „Die Information unserer Bürgermeisterin Frau Fuchs über ihre Kandidatur in Eisingen kam für uns alle überraschend.“ Lange vor der Bekanntgabe dieser Information hätten sich beide Fraktionen dazu entschlossen, gemeinsam auf die Suche nach einem geeigneten Bürgermeisterkandidaten oder einer -kandidatin zu gehen.
Dazu sei eine Findungskommission gebildet worden, die sich schon mehrfach getroffen habe. Zitat aus der Stellungnahme: „Es geht darum, zusammen ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für ein gemeinsames Ziel. Und zwar einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin, mit dem oder der es vorwärts geht in Todtmoos“.
In einer kleinen Gemeinde wie Todtmoos gehe es um die Sache; Fraktionszwänge hätten keinen Platz. Die Fraktionen würden ein gutes Miteinander mit respektvollem Umgang pflegen. Die Stellungnahme endet so: „Wir sind sehr gespannt, was die Zukunft für Todtmoos bringen wird und freuen uns auf die kommenden Aufgaben.“