Wilfried Dieckmann

Das Schwarzwaldhaus der Sinne in Grafenhausen wird um einen neuen Ausstellungsbereich erweitert. Am Feiertag „Tag der Deutschen Einheit“ wird im Dachgeschoss der Resonanz-Raum eröffnet. Hier können Besucher das sozialwissenschaftliche Phänomen der Resonanz in seinen verschiedenen Facetten erleben: Resonanz mit sich selbst, Resonanz mit anderen, Resonanz mit der Umwelt. Die inhaltliche Konzeption der zahlreichen Mitmachstationen übernahmen Hartmut Rosa und Matthias Wild, die künstlerische Gestaltung lag in den Händen von Holzbildhauer Simon Stiegeler.

Das Mitmachmuseum

„Das Erreichte kann sich sehen lassen“, stellte Bürgermeister Christian Behringer im Rahmen der offiziellen Eröffnung des Mitmachmuseums im Schwarzwaldhaus der Sinne Ende August 2014 fest. Auf Technik wurde damals bei der Konzeption des Projektes weitgehend verzichtet. Unter der gemeinsamen Regie von Ideengeber Matthias Wild und Simon Stiegeler, der für die künstlerische Gestaltung verantwortlich zeichnet, war das Projekt auf den Weg gebracht und realisiert worden.

In einem weiteren Bauabschnitt wurde im Dachgeschoss in enger Zusammenarbeit mit Professor Hartmut Rosa zu den Themen Zeit und Entschleunigung ein neuer Ausstellungsbereich eröffnet. Besucher haben hier die Möglichkeit, sich mit dem Thema Zeit, das man weder riechen noch fühlen kann, intensiv zu befassen. Hier kann versucht werden, Rätsel der Be- und Entschleunigung zu lösen. Angesichts der Besucherzahlen kann nach sechs Jahren Mitmachmuseum im Haus der Sinne ohne Übertreibung von einem Erfolgsmodell gesprochen werden.

Noch herrscht Chaos – bis zur Eröffnung am Samstag soll aber alles fertig sein.
Noch herrscht Chaos – bis zur Eröffnung am Samstag soll aber alles fertig sein. | Bild: Wilfried Dieckmann

Als besonders erfreulich wertete Simon Stiegeler die Tatsache, dass sich der Professor aufgrund der Corona-Pandemie oft in seinem Wohnort Grafenhausen aufhielt. So konnte intensiv an dem Projekt gearbeitet werden.

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Gegenüber dem Themenbereich Zeit, in dem viele textliche Elemente enthalten sind, stehe beim Bereich Resonanz „erleben und machen“ im Blickfeld, wobei Texte eine untergeordnete Rolle spielen. Sind die Theorien von Hartmut Rosa zum Thema Resonanz erlebbar? „Dies ist schlussendlich unser Ziel“, sagte Simon Stiegeler.

Simon Stiegeler und Matthias Wild bei der Arbeit.
Simon Stiegeler und Matthias Wild bei der Arbeit. | Bild: Wilfried Dieckmann

Er ist sich sicher, dass der doch recht abstrakte Begriff Resonanz in dem neuen Raum äußerst bildhaft dargestellt werde. Man könne mit hohem technischem Aufwand vermutlich das Thema noch intensiver präsentieren. Dies sei aber nicht vorgesehen. Es solle vielmehr deutlich werden, dass die handwerkliche Aufarbeitung vor Ort in Grafenhausen in Zusammenarbeit mit dem gemeindeeigenen Bauhof entstanden sei.

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Planer Matthias Wild zeigte sich mit der Umsetzung der Idee voll und ganz zufrieden. Von der künstlerischen Umsetzung der theoretischen Gedanken von Hartmut Rosa bis hin zu den spielerischen Aktionsmöglichkeiten kann das Thema Resonanz von den Besuchern des Museums veranschaulicht erlebt werden.