Frau Schertle, was hat Sie vor einigen Jahren bewogen, Ihren Beruf aufzugeben und sich ganz Ihrer Leidenschaft, der Kunst zu widmen?
Es war schon immer mein Wunsch, mich mehr um meine Kunst kümmern zu können. Es ist ein Privileg für mich, meine Zeit Dingen widmen zu können, die mir wichtig sind.
Wie haben Sie sich Ihre unterschiedlichen gestalterischen Techniken angeeignet?
Ich habe mir alles autodidaktisch von Jugend an über die Jahre hinweg beigebracht und mich künstlerisch weitergebildet. Ich habe verschiedene Techniken ausprobiert, nach einiger Zeit mich Neuem zugewandt oder auch manches für mich verworfen. Dabei ist natürlich auch viel danebengegangen.
Wie würden Sie Ihre Entwicklung als Künstlerin beschreiben?
Es ist ein Zusammenfließen von Erfahrungen und Wahrnehmungen in meinem Leben. Ein Gesamtbild von Sinneseindrücken, die ich in meine künstlerische Arbeit einfließen lasse. Das meiste ist dabei eher dem Unterbewussten zuzuordnen. Ich folge bei meiner Arbeit keinen Regeln, sondern arbeite intuitiv.
Wie gehen Sie an die Arbeit an Ihren Werken heran, setzen Ihre Ideen um?
Es ist immer ein Kampf. Ich stehe vor dem leeren Objekt und fange dann an. Im Laufe der Arbeit entsteht ein Fluss, der dann auch nicht unterbrochen werden darf. Eins wird mit dem anderen verknüpft. Ich beginne mit einem Impuls, der das Folgende nach sich zieht. Ich betrachte das Werk immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln, ändere das ein oder andere oder verwerfe auch einmal etwas.
Wie und wo bekommen Sie die Inspiration für ihre Arbeiten?
In der Natur, besonders im Wald, durch die Weite des Himmels, in der Stille, durch Poesie oder Musik. Es ist durchaus ein spiritueller Vorgang.
Was bedeutet es für Sie, künstlerisch zu arbeiten?
Meine künstlerische Arbeit gehört zu meinem Leben wie Essen, Trinken, Schlafen.
Wollen Sie mit Ihren Werken etwas Bestimmtes ausdrücken?
Nein. Meine Kunst möchte ich als Huldigung an die Schöpfung verstanden wissen.