Glasfaser in jedes Haus: Diesem politischen Ziel ist Grafenhausen mit einem weiteren symbolischen Spatenstich ein großes Stück nähergekommen. Der Startschuss für weitere Bauabschnitte erfolgte im Rahmen einer kleinen Feierstunde. „Mit diesem Spatenstich wird eine weitere Etappe für das zukunftsweisende Großprojekt in Grafenhausen auf den Weg gebracht“, sagte Bürgermeister Christian Behringer in einer kurzen Ansprache. Am symbolischen Spatenstich nahmen auch Rechnungsamtsleiter Heiko Hilpert, Mitarbeiter der Baufirma Klefenz, Ingenieur Joachim Baumeister vom Büro Tillig-Geomatic sowie mehrere Gemeinderäte teil. Die kleine Feierstunde fand am neugesetzten Verteilerkasten in der Straße In der Briese statt.

Nach Angaben von Heiko Hilpert wird mit einem Baubeginn erst im Frühjahr 2021 zu rechnen sein, da bisher noch kein Auftrag vergeben wurde. Angesichts der bisher guten Arbeiten hofft der Bürgermeister, dass im Rahmen einer Auftragserweiterung auch dieser Bauabschnitt von der Firma Klefenz ausgeführt werden kann.
An das Breitband angeschlossen werden sollen neben der Straße In der Briese auch die Ortsteile und Weiler Amertsfeld, Dürrenbühl, Balzhausen, Ebersbach sowie der Schlüchtseehof, Zeltplatz und Sportplatz. Die Kosten der Maßnahmen summieren sich auf rund 1,224 Millionen Euro. Gemäß dem Zuschussbescheid vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur werden 50 Prozent der Kosten vom Bund übernommen. Zudem können weitere Zuwendungen in Höhe von 40 Prozent vom Land Baden-Württemberg erwartet werden. Der genaue Betrag werde derzeit in Stuttgart errechnet. Die Kommune muss somit rund 120.000 Euro selbst finanzieren.
Der Anteil des Landkreises
Nicht unerwähnt ließ Bürgermeister Christian Behringer die verschiedenen Zuschusswege. Demnach muss eine Maßnahme, die komplett vom Land bezuschusst wird, nicht anteilmäßig zurückgezahlt werden. Da es sich beim jüngsten Vorhaben um eine gemeinsame Fördermaßnahme von Bund und Land handelt, müssen die zu erwartenden Einnahmen im Rahmen der Verpachtung des Netzes an einen Betreiber gegengerechnet werden. Angesichts der Gesamtmaßnahme mit einer teilweise geringen Besiedelung wie beispielsweise in Dürrenbühl oder Balzhausen, könne auch mit keinen hohen Anschlussquoten gerechnet werden.
Grafenhausen hat damit die Tür in die neue digitale Welt wieder ein Stück weiter aufgestoßen. Bürgermeister Christian Behringer rief in Erinnerung, dass an diesem nahezu unbegrenzten Datenfluss auch der Landkreis Waldshut einen hohen Anteil hat, der die Hauptglasfaserleitung durch das Kreisgebiet verlegte. Innenminister Thomas Strobl aus Stuttgart nahm 2017 an dem Spatenstich für die 382 Kilometer lange Backbone-Leitung teil und gab somit gemeinsam mit Landrat Martin Kistler den Startschuss für den Bau des zusammenhängenden und lückenlosen Breitbandnetzes, das als digitale Lebensversicherung für den Kreis Waldshut und seine Kommunen angesehen werden kann.