1813 und 1814 sind 700 österreichische Soldaten der Schwarzenbergischen Armee gestorben. Sie waren in die Räume des ehemaligen Frauenklosters in Riedern am Wald gekommen, das als Feldspital eingerichtet worden war und starben an Nervenfieber. An dieses tragische Ereignis erinnern heute ein Denkmal und die 2008 eingeweihte Friedenslichtkapelle. Der ursprüngliche Plan der Kapelle war größer und sie sollte den Namen „Kaiser Franz Josef I. Jubiläums-Soldaten-Kapelle“ bekommen.
1865 errichtete die Kirchengemeinde eine Gedächtniskapelle. Noch vor dem Ersten Weltkrieg sollte die baufällig gewordene Kapelle durch einen Neubau ersetzt werden. 1908 wurde der Grundstein gelegt, aber der Aufbau verzögerte sich. Durch die Kriegs- und Nachkriegszeit konnte das Bauvorhaben nicht vollendet werden. 1962 wurde das verwitterte Denkmal restauriert. Der Wiederaufbau der Friedenslichtkapelle wurde von Karl Walcher (1941 bis 2014) wieder in Angriff genommen. Im Jahr 2002 fand ein Spatenstich statt. Der Bau hat sich aber länger hingezogen. Erst 2006 wurde das Fundament ausgehoben. Im Fundament der Kapelle ist ein Sarg mit bei den Bauarbeiten gefundenen Überresten bestattet worden.
Die Einweihung des Neubaus
Nach dem unermüdlichen Einsatz von Karl Walcher konnte am 8. August 2008 die Friedenslichtkapelle eingeweiht werden. Sie wurde der Heiligen Barbara geweiht. Karl und Renate Walcher feierten am Tag der Einweihung ihre Hochzeit in der Friedenslichtkapelle.
Die Unterstützer
Unterstützt wurde das Vorhaben von Bauunternehmer Walter Rehm aus Lottstetten, dem Kriegerdenkmalschutzverein und der Reservistenvereinigung Klettgau. Nach zähem Ringen hat Karl Walcher erreicht, dass die Kapelle kirchenrechtlich seit dem Jahr 2009 nicht nur ein Ort des Gebetes ist, sondern auch gottesdienstliche Handlungen vorgenommen werden dürfen.
Der Bewahrer der Kapelle
Die Friedenslichtkapelle in Riedern am Wald und das Friedenslicht gehören zusammen und sind mit dem Namen Karl Walcher eng verbunden. Er hat die Friedenslichtaktion aus Bethlehem 1996 initiiert und das Licht nach Riedern am Wald gebracht. Er hat es über viele Jahre, so lange es ihm möglich war, in Linz/Österreich abgeholt. Die Übergabe in Riedern fand anfangs am Kriegerdenkmal statt. Ab 2008 konnte das Licht in der Kapelle abgeholt werden. Jährlich fand in der Adventszeit eine kleine Feier statt, die Ortsvorsteher Albert Baumeister organisierte und Jungmusiker vom Musikverein umrahmten. Durch besondere Umstände wurde die Übergabe des Friedenslichts vor fünf Jahren in die Pfarrkirche St. Leodegar verlegt.

Im Jahr 2014 starb Karl Walcher, der große Initiator des Friedenlichts und der Friedenslichtkapelle. Die Schützen- und Reservistenvereinigung Klettgau hat die Verpflichtung übernommen, die Friedenslichtübergabe weiterzuführen, die vormals vom Verein Österreichischer Kriegerdenkmalschutz ausgeübt wurde. Die Reservisten, in vorderster Reihe vertreten durch Bernd Ebner und Markus Böhm, haben das Licht in Zürich abgeholt und es bis heute jährlich nach Riedern am Wald gebracht. Nach dem Tod von Karl Walcher hat die Schützen- und Reservistenvereinigung Klettgau das Licht überbracht. Ab 2016 fand die Übergabe in der Pfarrkirche St. Leodegar statt.