Claus Bingold

Der Schüleraustausch zwischen Waldshut-Tiengen und der französischen Partnerstadt Blois besteht in diesem Jahr seit sechs Jahrzehnten. Mit einer kleinen Feierstunde im Musiksaal des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut feierte der Freundeskreis Blois-Waldshut-Tiengen-Lewes am Samstag das 60-jährige Bestehen des Schüleraustauschs mit der französischen Partnerstadt.

Nach der Begrüßung durch Mechthild Rövekamp-Zurhove, Schulleiterin des Hochrhein-Gymnasiums, gab Markus Schmitt, Lehrer am Hochrhein-Gymnasium und Vorsitzender des Waldshuter Partnerschaftskomitees, vor rund 150 Zuhörern eine detaillierte Übersicht über die 60-jährige Geschichte des Schüleraustausches zwischen den beiden Städten.

Die Idee, den Austausch zwischen jungen Menschen aus Frankreich und Deutschland ins Leben zu rufen, hatten bereits 1952 der aus Waldshut stammende Junglehrer Manfred Kirchgässner, er verbrachte seinerzeit ein Assistentenjahr in Blois, und der französische Deutschlehrer Jean Lécaux. Kurz nach dem Krieg lautete das Motto der beiden Gründerväter: "Wir müssen Freunde werden."

Zunächst als Lehrer in Freiburg, begründete Kirchgässner dort bereits 1953 den Austausch mit den Franzosen. 1957 wurde Kirchgässner nach Waldshut versetzt. 1958 fand der erste Austausch zwischen Waldshut und Blois statt.

Nach dem Tod Manfred Kirchgässners setzten Günther Faller und bis heute Markus Schmitt als Vorsitzende des Freundeskreises Blois-Waldshut-Tiengen-Lewes den Schüleraustausch fort. Unterstützt werden sie dabei von zahlreichen Lehrkräften der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut und des Klettgau-Gymnasiums in Tiengen.

"Inzwischen haben wohl Tausende deutsche und französische Schüler vom Hochrhein und aus dem Loire-Tal an den Austauschprogrammen teilgenommen", sagte Markus Schmitt. Bei nicht wenigen habe dies zu lebenslangen Freundschaften geführt.

Markus Schmitt sagte sichtlich gerührt: "Ich selbst darf das erfahren und leben. Seit meinem Assistentenjahr 1983/84 habe ich ein zweites Zuhause in Blois, bei der Familie des damaligen Deutschlehrers Yves Poitou. In gelebten Freundschaften teilt man das Leben und alles, was dazu gehört, Freud und Leid, man fühlt sich angenommen, ja geborgen. Man kann sich aufeinander verlassen."

Grußworte aus Blois übermittelte Elisabeth Dugardin. Die Bands X-Bluesive (Waldshut-Tiengen) und Toue Sabord (Blois) sorgten für die Unterhaltung der Festgäste.