Dosierten Einlass kannte man bisher vorwiegend aus angesagten Clubs und Discos. Doch die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass auch andernorts nur noch kontrollierter Zutritt möglich ist. Dies zeigt das Beispiel einer Apotheke in Tiengen.

Obwohl es ein ganz gewöhnlicher Werktagnachmittag ist, also kein Notdienst-Szenario, warten draußen vor der Markt-Apotheke in Tiengen potenzielle Kunden. Beim näheren Hinsehen wird klar, warum das so ist. „Wir bitten darum zu warten bis Sie eingelassen werden“, steht auf Aushängen an der Tür. Inhaber Dirk Geiger erklärt im Gespräch mit dieser Zeitung, warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Grund ist die Corona-Krise und das damit verbundene Infektionsrisiko. Der Apotheker: „Wir wollen Gewähr leisten, dass die vom Robert-Koch-Institut ausgegebenen Sicherheitsregeln eingehalten werden.“ Er spricht damit den empfohlenen Abstand von ein bis zwei Metern zwischen zwei Menschen an. Damit wartende Kunden sich nicht in den Geschäftsräumen drängen und möglicherweise zu nahe kommen, wird jeweils nur dann ein neuer Besucher eingelassen, wenn für ihn einer der vier Bedienungsplätze frei ist. Eventuelle Begleiter des betreffenden Kunden haben auch Zutritt. Zum Verlassen des Geschäfts ist jetzt der zweite Eingang reserviert. Mit der am Montag eingeführten Maßnahme wolle er sowohl seine insgesamt 23 Mitarbeitenden als auch seine Kunden schützen, so Geiger.

Und wie fallen die Reaktionen beim Publikum aus? „Überwiegend Verständnis. Die meisten finden es gut“, sagt der Apotheker. Geiger: „Es ist wichtig, unseren Anteil an der Verflachung der Ansteckungskurve beizutragen.“

Bei anderen Apotheken in Waldshut-Tiengen sind Corona-Vorsorgemaßnahmen ebenfalls ein Thema. Christian Milbrandt, Inhaber der Rats-Apotheke in Waldshut, meint beispielsweise: „Wir wollen auch den Kundenstrom besser zu steuern.“ Hier sollen Absperrbänder wie am Flughafen für den gebotenen Abstand sorgen. Und die Bedienungstheken sollen mit Plexiglasscheiben ausgestattet werden, die bereits beim Lieferanten bestellt seien.

Anstelle des persönlichen Einkaufs die benötigten Medikamente online zu bestellen, ist aus Sicht von Apotheker Christian Milbrandt keine ratsame Alternative. Denn dabei bestehe das Risiko, dass der Krankheitserreger am Paket anhaftend ins Haus kommt.