Eine Einkaufsmöglichkeit, ein Café oder eine Bäckerei – kurz Versorgungsmöglichkeiten – gibt es auf dem Waldshuter Aarberg bislang nicht. Aber für die Bewohner vom Aarberg gibt es ab Dezember in Sachen Öffentlicher Nahverkehr eine Verbesserung: Vier weitere Fahrten von Bussen am Nachmittag zwischen dem Stadtgebiet Waldshut und der Bergstadt wird es dann geben. So lautete ein Beschluss des Gemeinderates. Mit diesen weiteren Verbindungen ist ein regelmäßiger Halbstundentakt zwischen 13.07 Uhr und 17.37 Uhr gewährleistet.
Im vergangenen Jahr fand ein Gespräch zwischen der Südbaden Bus GmbH, dem Waldshuter Tarifverbund, der Stadt und einer engagierten Bürgerin vom Aarberg statt, indem Verbesserungen für die Schüler Wohngebiets über Stadt diskutiert wurden. Da die Aarbergbusse bisher nachmittags nur im Stundentakt fahren und auf die ankommenden Züge aus Basel und Singen abgestimmt sind, haben Schüler nach Unterrichtsende teilweise Wartezeiten von über 30 Minuten.
Um diese Wartezeiten zu verringern, hat der Gemeinderat nun beschlossen, die jährliche Bezuschussung für die Linie Waldshut-Aarberg um 16 000 Euro zu erhöhen. Damit können weitere vier Fahrten eingerichtet werden. Die Aarbergbusse fahren derzeit immer zur Minute 37 ab Busbahnhof Waldshut. Für den Schülerverkehr sollen als Verbesserung an Schultagen um 15.07 Uhr und um 16.07 Uhr weitere Busse fahren. Mit zwei weiteren Fahrten um 14.07 Uhr und um 17.07 Uhr kann man laut Verwaltung außerdem einen Halbstundentakt einrichten, von dem auch berufstätige Pendler profitieren sollen.
Das Thema wurde im Verwaltungs- und Sozialausschuss vorberaten und dort befürwortet. „Ich finde es sinnvoll, die zusätzlichen Busse einzurichten. Der Aarberg ist mittlerweile größer als Gurtweil„, sagte Petra Thyen (Grüne). Bernhard Boll (AfD) fragte, wie stark das Angebot genutzt werde. Der Aarberg hat laut Verwaltung aktuell 2164 Einwohner, davon pendeln täglich 300 Schüler von dort zu den Schulen der Stadt. CDU-Fraktionssprecher Helmut Maier sagte, der Aarberg liege rund vier Kilometer vom Stadtgebiet entfernt und somit sei es sinnvoll, die Busverbindung zu erweitern.
„Aufgrund der angespannten Parksituation in Waldshut wäre eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs sinnvoll“, gab die Stadtverwaltung im Vorfeld in ihrer Sitzungsvorlage bekannt.
Die Verbindung zwischen Waldshut und Aarberg finanziert sich bisher hauptsächlich ohne Zuschüsse der Stadt. Um einzelne Lücken zu schließen, bezuschusst die Stadt bisher jährlich mit 12 800 Euro sechs Verbindungen pro Woche.
Die Stadtteile in Waldshut-Tiengen
Die Einwohnerzahl der Stadt Waldshut-Tiengen beträgt 24 149 Einwohner (Stand:2018). Auf dem Aarberg wohnen gegenwärtig 2 164 Menschen. Wäre es ein offizieller Stadtteil, wäre es nach den Stadtteilen Waldshut und Tiengen der drittgrößte.
Die Einwohnerzahlen der einzelnen Stadt- und Ortsteile von Waldshut-Tiengen, sortiert nach ihrer Größe (Stand Dezember 2015) Waldshut 10 956 Einwohner, Tiengen 8 951 Einwohner, Gurtweil 1 642 Einwohner, Eschbach 469 Einwohne, Oberalpfen 385 Einwohner, Schmitzingen 379 Einwohner, Indlekofen 351 Einwohner, Aichen-Gutenburg 309 Einwohner, Detzeln 261 Einwohner, Krenkingen 259 Einwohner, Gaiß-Waldkirch 237 Einwohner, Breitenfeld 171 Einwohner
Verena Wehrle