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Eigentlich kann niemand behaupten, man habe es nicht vorhersehen können. Bereits in dem ebenso hartnäckig wie erfolglos geführten Kampf um die Wiedereinführung des SÄK-Autokennzeichens manifestierte sich die Unzufriedenheit, die in manchen Bad Säckinger Zirkeln mit der Zugehörigkeit zum Kreis Waldshut besteht. Auf die Schilder-Nummer folgte das Spital-Drama, bei dem Interessengruppen aus der Kurstadt bis heute stoisch behaupten, die Krankenhausversorgung in der Region könne langfristig wirklich ohne Zentralklinik sichergestellt werden. Da kann es nicht wirklich überraschen, dass jetzt ein Stadtrat aus Bad Säckingen im Kommunalparlament ernsthaft eine Loslösung vom Kreis Waldshut zur Diskussion gestellt hat. Die Begründung muss wohl einleuchten: In der Trompeterstadt habe man „das Vertrauen in Waldshut schon lange verloren“. Ein gewisses Gewicht erhielt der Vorstoß dadurch, dass Bürgermeister Alexander Guhl Verständnis für das Ansinnen äußerte und von einer „politischen Bombe“ sprach. Weil der Rathaus-Chef aber gleichzeitig „wenig Chancen auf Realisierung“ sah, könnte man wohl auch von einem Rohrkrepierer ausgehen. Man braucht sich ja nur das komplexe Brexit-Verfahren zwischen der EU und Großbritannien anzusehen. Ein allfälliger Säxit dürfte vom Bürokratie- und Konfliktpotenzial her der gegenwärtigen Spitalkrise mindestens ebenbürtig sein. Aber man kann ja schon mal über Lösungen fantasieren. Zum Beispiel: Die Waldshuter behalten ihr bald frisch saniertes Landratsamtsgebäude, die Bad Säckinger dafür ihr marodes Krankenhaus. Das wird dann wie gewünscht zum blühenden Bürgerspital umgebaut und mit Millionensubventionen aus noch zu findenden Quellen unterhalten. Der als Zuschussgeber eventuell in Frage kommende Landkreis Lörrach, zu dem es die Säckinger Separatisten offenbar hinzieht, braucht dann der Gebietserweiterung nur noch freudig zuzustimmen.