1. Kontakt zu einer Baugenossenschaft
Manfred Dietenberger, Vorsitzender des Kreismietervereins Waldshut, sagt: „Wer eine günstige Wohnung mieten und ohne Maklerkosten finden will, für den habe ich einen guten Tipp: sich an Genossenschaften und Wohngenossenschaften vor Ort zu wenden. Deren Wohnungen sind meist erschwinglich. Ist aktuell gerade keine Wohnung frei, lohnt es, sich auf die Wartelisten setzen zu lassen.“
Diese Baugenossenschaften gibt es in Waldshut-Tiengen:
Bauverein Waldshut: Der Bauverein Waldshut wurde am 22. Mai 1909 gegründet und war damit eine der ersten Genossenschaften in Waldshut. Bis 1970 erfolgte die Vorstandsarbeit ehrenamtlich, dann wurde mit Josef Müller erstmals ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt. 2011 übernahm Andreas Kunzelmann dieses Amt. Ehrenamtlicher Vorstand ist der frühere Weilheimer Bürgeremeister Roland Arzner. Der Bauverein hat insgesamt sieben Mitarbeiter, davon fünf Handwerker für die Arbeiten an ihren Häusern angestellt. Die Genossenschaft hat 708 Mitglieder und besitzt 450 Wohnungen, ausschließlich in Waldshut. Derzeit ist keine dieser Wohnungen frei.
Föfa: Die größte Baugenossenschaft in Waldshut Tiengen ist die Föfa, die 2007 aus dem Zusammenschluss von „Förderungskreis Tiengen eG“ und „Familienheim Waldshut-Tiengen Baugenossenschaft eG“ entstand. Beide wurden 1950 gegründet. Die Föfa hat 1323 Mitglieder und bietet 923 Wohnungen sowie sieben Gewerbeeinheiten in 106 Gebäuden. Derzeit bietet sie auf ihrer Internetseite eine freie Einzimmerwohnung sowie einen Gewerberaum an.
Baugenossenschaft Tiengen: Die Baugenossenschaft Tiengen wurde 1924 gegründet. Zum Bestand gehören 164 Wohnungen in 33 Gebäuden (ausschließlich Privatvermietung), 42 Garagen und 88 Stellplätze, allesamt in Tiengen. Bei der Baugenossenschaft Tiengen gibt es derzeit keine freien Wohnungen.
Wie funktioniert eine Mitgliedschaft bei einer Genossenschaft? „Die von der Genossenschaft erwirtschafteten Gewinne werden wieder in den Erhalt der Bausubstanz investiert und die Wohnungen sind deshalb meist gut in Schuss. Wer in eine Genossenschaftswohnung einziehen möchte, muss vorher Mitglied werden und Anteile an der Genossenschaft erwerben. Die Anteilshöhe richtet sich nach der Wohnungsgröße. Bei Austritt aus der Genossenschaft werden diese Anteile aber wieder ausgezahlt“, erklärt der Experte des Kreismietervereins.
2. Tageszeitung und Online-Plattformen nutzen
Beliebt bei Wohnungssuchenden und Vermietern sind Anzeigen in der Tageszeitung und Online, beispielsweise über Immowelt.de Da manche Vermieter ihre Wohnungen nicht inserieren, können potenzielle Mieter auch eine „Gesuche-Anzeige“ schalten. In einigen Facebook-Gruppen werden außerdem Wohnungen angeboten und man kann dort auf die Suche gehen: „Wohnungen Kreis WT“, „Wohnungsmarkt Küssaberg & Umgebung“, „Hochrheinmarkt“, „Wohnungsmarkt Raum Lörrach +100 KM“ und weitere.
3. Das eigene Netzwerk informieren
Manfred Dietenberger vom Kreismieterverein Waldshut sagt: „Bei guten Wohnungen ist es ähnlich wie mit guten Jobs: Viele werden unter der Hand weitergegeben. Daher tauchen diese Wohnungen auf den gängigen Portalen im Internet oft gar nicht erst auf. Deshalb sollte man unbedingt Verwandte, Bekannte oder Kollegen über die Wohnungssuche informieren. Man muss Gott und der Welt erzählen, dass man eine Wohnung sucht. Erfolg hat man am ehesten, wenn möglichst viele wissen, dass man auf der Suche ist.“
Wie hoch sind die Mieten in Waldshut-Tiengen eigentlich durchschnittlich? Dietenberger sagt dazu: „Eine Durchschnittsmiete für Waldshut-Tiengen anzugeben, ist nicht möglich. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen. So spielt die Wohnlage, die Wohnungsgröße, das Baujahr, die Heizungsart und so weiter eine wichtige Rolle, selbst zwischen einzelnen Straßenzügen können die Spannen enorm sein.“