Waldshut Ein krankes, beeinträchtigtes oder behindertes Kind zu haben, ist für die Eltern eine Herausforderung. Gail McCutcheon, Gründerin des Vereins Mein Herz lacht, weiß das aus Erfahrung. Ihr Kind wurde mit einem Herzfehler geboren, musste mehrmals operiert werden. Das sei ein dramatisches Erlebnis gewesen. „Alle haben immer gefragt, wie es dem Kind geht, wie es mir dabei geht, hat niemand gefragt“, sagt McCutcheon. Sie seien in der Nachsorgeklinik Tannheim gewesen und sie habe angefangen, zu joggen und habe auch am New York Marathon teilgenommen. „Ich bin irgendwann dann aus dem Loch herausgekommen und habe mich gefragt, was ich getan habe.“
Dann habe sie mehr tun wollen und sich für ein Gründerstipendium beworben, um zu erfahren, wie man einen Verein gründen kann. „Die berufliche Erfahrung, ich komme aus der IT-Branche, aus dem Marketing, hat mir dabei geholfen“, erklärt McCutcheon. Die Stoll-Vita-Stiftung in Waldshut ist durch einen Beitrag im SWR-Fernsehen auf den Verein gestoßen. „Der Verein hat keinen Antrag bei uns gestellt. Wir fanden aber den Verein förderungswürdig“, erklärt Adelheid Kummle. „Wenn Geld benötigt wird, geben wir es gerne“, ergänzt sie. Mit 32.500 Euro unterstützt die Stiftung zwei Projekte des Vereins, eines ist der Aufbau von Angeboten in Niedersachsen.
Was ist das Vereinsziel? „Wir arbeiten diagnoseübergreifend, vernetzen die Eltern untereinander, möchten den Eltern schnell und unkompliziert Zugang zu Informationen geben, wir sagen: ‚Mach‘ was für dich.‘“ Dabei setzten sie auf Medien, um die Familien zu erreichen. „Das Besondere bei uns ist, dass es lokale und digitale Gruppen und Seminare gibt, welche für Mitglieder kostenlos sind. Wir werfen einen ganzheitlichen Blick auf alle Lebensbereiche, nicht nur Gesundheit, sondern auch soziale Kontakte oder sozialrechtliche Fragen“, sagt McCutcheon. Sie betreuten Schwangere, Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre. Die Fachfrauen des Vereins arbeiteten hauptamtlich, die lokalen Gruppen leiten Betroffene. Andrea Paul-Faber aus Laufenburg hat durch eine Frauenzeitschrift vom Verein gehört. Sie habe sich gedacht, man müsse etwas machen, sich Mut zusprechen. So habe sie beschlossen, eine Gruppe zu gründen. Betroffene Eltern aus dem Landkreis Waldshut können sich bei ihr per E-Mail an waldshut@meinherzlacht.de melden. Die Gruppe befindet sich noch im Aufbau.