Eine anonyme Bombendrohung gegen das Amtsgericht Waldshut-Tiengen hatte im November des vergangenen Jahres die Menschen in der Stadt aufgeschreckt und für jede Menge Aufregung gesorgt.

Wie die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen jetzt mitteilt, habe sie die Ermittlungen in dem Fall abgeschlossen und Anklage gegen den Beschuldigten erhoben. Dabei handelt es sich um einen Mann, der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im Dezember vergangenen Jahres 46 Jahre alt war.

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Gegen den Beschuldigten, so schreibt die Ermittlungsbehörde in einer Pressemitteilung, „wurde nunmehr beim Amtsgericht Waldshut-Tiengen Anklage wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens gemäß Paragraf 126 des Strafgesetzbuches erhoben“.

Polizisten sorgten im November 2018 dafür, dass niemand in die Bahnhofsvorstadt in Waldshut gelangte.
Polizisten sorgten im November 2018 dafür, dass niemand in die Bahnhofsvorstadt in Waldshut gelangte. | Bild: Gerard, Roland

Der Beschuldigte befinde sich weiterhin in Untersuchungshaft, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Wird der Tatverdächtige verurteilt, droht ihm – vorausgesetzt das Gericht wendet den Paragrafen an – eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. Ob es tatsächlich zu einer Verhandlung kommt, entscheidet letztlich das Gericht.

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Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass aus ihrer Sicht ein hinreichender Tatverdacht bestehe. Das erklärte die Ermittlungsbehörde auf Nachfrage.

Anruf beim SÜDKURIER

Ein anonymer Anrufer hatte am 22. Novembers 2018 um 8.30 Uhr beim SÜDKURIER Medienhaus angerufen und damit gedroht, dass um 9 Uhr im Amtsgericht an der Waldshuter Bismarckstraße eine Bombe hochgehen werde. Auf den ersten soll ein zweiter Anruf gefolgt sein. Nach Informationen unserer Zeitung soll dieser nicht mit unterdrückter Nummer, also zurückverfolgbar erfolgt sein.

Sperrung der Bahnhofsvorstadt

Binnen weniger Minuten hatten Einsatzkräfte der Polizei das Gebiet rund um die Justizgebäude weiträumig abgesperrt. Viele Mitarbeiter der umliegenden Geschäfte und Büros durften die Gebäude nicht betreten beziehungsweise mussten diese verlassen.

Die Polizei war im November 2018 wegen der anonymen Bombendrohung gegen das Waldshuter Amtsgericht mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Die Polizei war im November 2018 wegen der anonymen Bombendrohung gegen das Waldshuter Amtsgericht mit einem Großaufgebot im Einsatz. | Bild: Gerard, Roland

So auch die Mitarbeiter des SÜDKURIER Medienhauses. Nach gut zwei Stunden gab die Polizei Entwarnung. In den Gebäuden der Justiz waren keine Sprengsätze oder Ähnliches gefunden worden. Büros und Geschäfte der Bahnhofsvorstadt durften wieder betreten werden.

Festnahme kurz vor Weihnachten

Während sich die Lage in der Waldshuter Innenstadt schnell wieder beruhigt hatte, nahmen Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf. Diese führten im Dezember zum Erfolg. Wie die Polizei am 21. Dezember in einer Verlautbarung mitteilte, wurde der Verdächtige, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, in einem Wohnhaus festgenommen. Zu den Hinweisen, die zu seiner Festnahme führten, hatte die Polizei seinerzeit keine Angaben gemacht.

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Zur weiteren Identität des vermeintlichen Anrufers teilten Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und Polizeipräsidium Freiburg in der damaligen Presseerklärung mit, dass es sich um 46 Jahre alten Mann handle, der vielfach vorbestraft sei. Am Freitag, 21. Dezember, sei ihm vor dem Amtsgericht Waldshut-Tiengen der Haftbefehl eröffnet worden. Seither sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft.