Mit dem kostenlosen Parken im Städtle ist bald Schluss. Spätestens mit dem Spatenstich für das Klettgau-Carree, der voraussichtlich den Erdaushubarbeiten ab Ende März vorausgehen wird, werden Freiparker vom Sulzerring verbannt. Ausweichmöglichkeiten sind begrenzt und in den Stoßzeiten jetzt schon Mangelware.
In der Tiengener Geschäftswelt sieht man den Wegfall der rund 130 Parkplätze entspannt. „Wir würden uns natürlich Stellflächen in der Innenstadt wünschen, aber wir gehen davon aus, dass auch so alles reibungslos verlaufen wird“, sagt Nikola Kögel von der Tiengener Aktionsgemeinschaft. Akzeptable Alternativen gebe es reichlich. Nur sind diese aufgrund der Beliebtheit des Sulzerrings kaum bekannt.

Kögel verweist auf Ausweichparkmöglichkeiten in der Umgebung, die nicht ausgelastet seien: Marktplatz, unmittelbar an die Altstadt angrenzend (0,50 Euro pro angefangene halbe Stunde werktags zwischen 9 und 19 Uhr, Höchstparkdauer zwei Stunden), Parkplatz hinter dem Ali-Theater in der Trottengasse, 50 Meter entfernt (0,30 Euro je angefangene Stunde werktags zwischen 9 und 19 Uhr, wobei das Tagesticket 2 Euro kostet), Festplatz an der Wutach, der kostenlos, aber 300 Meter vom Eingang in die Altstadt entfernt ist, sowie für die Wochenenden die Parkplätze im Schulviertel, das rund 600 Meter von der Altstadt entfernt ist.

Auch im Bereich des Bahnareals gibt es Parkmöglichkeiten. Dort seien 80 zusätzliche Parkplätze im Rahmen eines Parkraumkonzepts geplant. Dies hatte Bürgermeister Joachim Baumert bereits im vergangenen Jahr angekündigt.

„Wir sind in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung“, sagt Kögel. Gemeinsam habe man hinsichtlich der Rahmenbedingungen verschiedene Lösungsansätze erarbeitet. Mit Beeinträchtigungen während eines solchen Bauprojekts sei aber zu rechnen. Wie das städtische Parkraumkonzept aber konkret aussieht, ob es zusätzlichen Parkraum geben wird oder Regeln der derzeitigen Parkraumbewirtschaftung geändert werden, wollte Bürgermeister Baumert auf Anfrage noch nicht verraten. Er verwies auf die kommende Gemeinderatssitzung am 28. Januar. Dort müssten die verschiedenen Maßnahmen zunächst beschlossen werden. Danach werde man auch die Öffentlichkeit informieren, so Baumert.
So geht es weiter
Die aktuell umgesetzte, erste Bauphase des Klettgau-Carrees soll voraussichtlich bis Ende März dauern. Währenddessen werden provisorische Ampeln und Ersatzbushaltestellen eingerichtet. Abgeschlossen ist der Abriss des ehemaligen Autohauses. Ab Ende März soll mit dem Spatenstich der Erdaushub beginnen. Spätestens dann ist der Sulzerring als Parkplatz Geschichte. Zumindest fürs Erste, denn unterhalb des Klettgau-Carrees soll eine Tiefgarage mit zwei Parkdecks entstehen. Wie lange das dauern wird, ist derzeit noch nicht bekannt.