Aus der Geschichte, aus vorangegangenen Taten und Geschehnissen zu lernen und lernen zu können, ist eine der zentralen Grundlagen für die kulturelle Entwicklung unserer Gesellschaft. Geschichte erfahrbar, idealerweise nahbar, zu machen, ist ein wesentlicher Bestandteil der schulischen Verantwortung sowie unserer Verantwortung uns allen gegenüber, berichtet das Klettgau-Gymnasium Tiengen in einer Mitteilung. In der Woche der jüdischen Kultur vom 6. bis 16. Juli öffneten sich Waldshut und Tiengen als Bühne für mehrere Veranstaltungen (Ausstellungen, Aktionen wie koscher kochen, Film- und Puppentheater-Aufführungen), um die Lebensweise, den geschichtlichen Hintergrund und den kulturellen Einfluss der jüdischen Bevölkerung in unserer Heimatstadt für die gesamte Gesellschaft auf unterschiedlichste Weise zugänglich zu machen.

Ausstellung und Stadtführung

Im Klettgau-Gymnasium Tiengen fand am 14. Juli in der Oberstufenbibliothek eine Sonderausstellung zur jüdischen Geschichte in Waldshut und Tiengen statt. Vier Schulklassen der Jahrgangsstufen neun und zehn (etwa 115 Schüler) konnten begleitet durch diese Ausstellung gehen und anschließend an einer rund 60-minütigen Stadtführung teilnehmen.

Besuch in der früheren Synagoge

Dieser persönliche und individuelle Zugang erfolgte unter anderem an der ehemaligen Synagoge, dem ehemaligen jüdischen Frauenbad (Mikwe), am Platz des ehemaligen jüdischen Schulhauses sowie bei der ehemaligen jüdischen Druckerei, heißt es in der Mitteilung weiter.

Außerdem lernten die Schülerinnen und Schüler neben diesen historischen Orten das Schicksal der Familie Meier kennen, an das in der Hauptstraße 11 ein Stolperstein erinnert. Für dieses Engagement möchte sich das Klettgau-Gymnasium Tiengen herzlich bei Frau Geng und Herrn Kaiser, die dies ermöglichten, bedanken.

In gleichem Umfang geht der Dank des teilnehmenden Klettgau-Gymnasiums an den Freundeskreis Jüdisches Leben in Waldshut-Tiengen, der durch sein Engagement wesentlich dazu beigetragen habe, der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden zu können.