Früh und mit extremer Kälte hat dieses Jahr der Winter zugeschlagen, was den städtischen Baubetriebshof zu einem außergewöhnlichen Einsatz bewogen hat: Es wurde nicht wie üblich auf eine Wetterlage reagiert, sondern im Vorfeld einer angekündigten Wetterlage im Sinne der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gehandelt.

Eine mit fast zehn Minusgraden extrem kalte Dienstagnacht und für Mittwochmorgen angekündigter Regen machten Blitzeis wahrscheinlich. Der Baubetriebshof nahm die Wetterwarnung ernst. Bereits am Mittwochmorgen ab halb vier Uhr, bevor Regen einsetzte, waren alle 14 Fahrzeuge des Baubetriebshofs unterwegs, um Salz auf die Straßen Waldshut-Tiengens samt Ortsteilen zu streuen.

„Es lief alles perfekt nach Plan, wir hatten keine glatten Straßen, einzig mit dem Kopfsteinpflaster in den Fußgängerzonen hatten wir Probleme.“
Reiner Jehle, Leiter Baubetriebshof Waldshut-Tiengen
Bild 1: Baubetriebshof reagiert rechtzeitig auf Blitzeis, denn das Salz muss vor dem Regen auf die Straße
Bild: Ursula Freudig

Ebenso im Einsatz war der komplette Handdienst, der beispielsweise Gehwege und Treppen streute. „Zum ersten Mal in meinen rund acht Jahren beim Baubetriebshof haben wir vorgestreut, einfach weil die Gefahr sehr groß war und es besser ist, wenn schon vor dem Regen Salz drauf ist“, erklärte Reiner Jehle, Leiter des Baubetriebshofs. Nach seiner Aussage wirkt Salz ab etwa fünf Minusgraden auf Eis nicht mehr richtig.

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Zahlen und Fakten zum Baubetriebshof

Der Großeinsatz hat sich laut Jehle als richtig herausgestellt: „Es lief alles perfekt nach Plan, wir hatten keine glatten Straßen, einzig mit dem Kopfsteinpflaster in den Fußgängerzonen hatten wir Probleme, wir haben vier Mal Salz hingeworfen, aber es hat nicht richtig gegriffen.“ Am Donnerstag, nach Plusgraden Mittwochnacht, war die Lage entspannter. Dennoch war der Baubetriebshof zur Sicherheit frühmorgens mit zwei Streufahrzeugen unterwegs.

Für jeden Winter gerüstet

Der Einsatz am Mittwochmorgen war nicht der erste des Baubetriebshofs Waldshut-Tiengen diesen Winter. Bereits am Sonntag- und Dienstagmorgen waren Schneepflüge des Baubetriebshofs auf den Straßen unterwegs.

Unentbehrlich: Reiner Jehle zeigt das Salz, das der Baubetriebshof Waldshut-Tiengen beim Winterdienst verwendet. Es ist relativ grobkörnig.
Unentbehrlich: Reiner Jehle zeigt das Salz, das der Baubetriebshof Waldshut-Tiengen beim Winterdienst verwendet. Es ist relativ grobkörnig. | Bild: Ursula Freudig

Was immer der Winter noch bringen wird, der Baubetriebshof ist für alle Fälle gewappnet. Salz ist wie immer genügend eingelagert und nach den ersten Einsätzen, ist bereits nachgefüllt worden. Die Fahrzeuge sind laut Reiner Jehle alle in einem guten Zustand und werden auch über den Winter regelmäßig überprüft und nachgerüstet.

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Schlosser ersetzen abgenutzte Leisten am Schneepflug

Joachim Ebner und Patrick Stein arbeiten in der Schlosserei. Die Eisenleisten der Räumfahrzeuge, die sogenannten Verschleißschienen, die beim Räumen des Schnees direkten Kontakt zu den Straßenbelägen haben, sind einer starken Beanspruchung ausgesetzt. Bereits nach etwa fünf Einsätzen sind sie bis etwa auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Breite abgenutzt und werden von den beiden Schlossern ersetzt.

Ein Schneepflug wird gewartet: Patrick Stein (links) und Joachim Ebner haben in der Schlosserei des Baubetriebshofs die eisernen, durch ...
Ein Schneepflug wird gewartet: Patrick Stein (links) und Joachim Ebner haben in der Schlosserei des Baubetriebshofs die eisernen, durch Einsätze stark beanspruchten Verschleißschienen eines Räumfahrzeugs ausgewechselt. | Bild: Ursula Freudig

Aktuell sind die beiden damit beschäftigt, einen Müllbehälter aus Stahlplatten als Aufsatz für das neue, kleine Müllfahrzeug zu bauen. Nach einem Unfall musste ein neues her, und im Zuge der angestrebten schrittweisen Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks hat es einen elektrischen Antrieb.

Besonders im Vergleich zum vergangenen Winter war damit früh im Winter viel los beim Baubetriebshof. Zum Vergleich: Nur zwei Volleinsätze fuhr der Baubetriebshof vergangenen Winter. Volleinsatz heißt, dass der komplette Baubetriebshof mit seinen insgesamt 14 Schneepflügen in Waldshut-Tiengen und seine Ortsteilen unterwegs ist. Die Schwankungen sind groß. So waren es im vorletzten Winter ganze 13 Volleinsätze.

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