An das Blockheizkraftwerk sollen nicht nur die benachbarte Schule und der Kindergarten St. Josef, der vom Seilerbergweg in den westlichen Pavillon der Schule zieht, angeschlossen werden. Auch die an der Breitenfelder Straße entstehende neue Wohnbebauung auf dem früheren Firmengelände der Dachdeckerei Kohl werde laut Stadtverwaltung von der Anlage profitieren.
„Klimapolitisch ist das absoluter Trend, was wir da machen“, erklärte Oberbürgermeister Philipp Frank in der Sitzung. Ihm zufolge könnten mit dem Blockheizkraftwerk, das sowohl Strom als auch Wärme erzeugt, jährlich 800 Tonnen CO2 eingespart werden.
Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Pflüger stellte dem Gremium die Pläne für die Nahwärmeanlage vor. Vier Standorte – drei im südlichen Teil des Sportgeländes und einer im Norden Richtung Allwigstraße – hatte das Energieunternehmen in die nähere Auswahl genommen. Ursprünglich favorisierten die Stadtwerke ihrem Geschäftsführer zufolge den am westlichsten gelegenen Standort. Doch dieser stehe einer möglichen Erweiterung der Johann-Peter-Hebel-Schule im Weg.
„Nach erneuter Bewertung der Belange der Schule ist die vierte Variante die bessere Fläche“, erklärte Pflüger und deutete dabei anhand einer Umgebungskarte auf der Großbildleinwand auf den nun bevorzugten Standort, der sich nördlich der Einmündung der Adenauerstraße in den Allmendweg befindet. Erstmals hätten die Stadtwerke das Projekt im Dezember 2020 der Schulleitung vorgestellt. „Wir haben positives Feedback bekommen“, betonte der Geschäftsführer im Gemeinderat.
Da das Baurechtsamt bislang mit der westlichen Variante geplant hatte, müssen die Stadtwerke für den alternativen Standort einen neuen Bauantrag stellen. „Aber das sollten wir hinkriegen“, zeigte sich Siegfried Pflüger zuversichtlich. „Müssen wir uns heute für eine Variante entscheiden?“, wollte Adelheid Kummle, Stadträtin der Freien Wähler, wissen.
Darauf entgegnete der OB: „Ich plädiere dafür, dass wir heute eine Entscheidung treffen. Sonst führen wir die gleiche Diskussion in vier Wochen.“ Das Gremium sprach sich schließlich einstimmig für den von den Stadtwerken bevorzugten Standort aus.
Zuvor hatte sich Claudia Linke von den Grünen erkundigt, ob die Anlage innerhalb des Kostenrahmens auch unterirdisch verlegt werden könnte. „Wir sind schon größtenteils in der Erde“, antwortete Pflüger. Sorgen bereiteten einigen Stadträten mögliche Emissionen durch Abgase und Staub.
Dem Geschäftsführer zufolge sollen im Winter einmal pro Woche nach Schulschluss Hackschnitzel, mit denen das Kraftwerk befeuert wird, angeliefert werden, im Sommer seien es alle drei bis vier Wochen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es riesige Staubwolken gibt“, erklärte Pflüger. Gerne würden die Stadtwerke Hackschnitzel aus der Region, bestenfalls sogar aus dem eigenen Stadtwald, nutzen. Doch der Preis spiele dabei eine Rolle. „Die Wirtschaftlichkeit steht für uns im Vordergrund“, betonte Siegfried Pflüger.