Nur wenige Betriebe dürfen in der Region aufgrund der Corona-Krise geöffnet haben. Dazu zählen unter anderem Kfz-Werkstätten, um die Mobilität aufrecht zu erhalten. Doch wegen der geschlossen Grenzen brechen auch in der Region den Betrieben die Kunden und damit die Umsätze weg. Viele Schweizer Kunden stehen zudem vor einem weiteren Problem: Sie haben ihre Sommerreifen in deutschen Betrieben eingelagert.
Schweizer Kunden müssen warten
Dirk Gottstein, Inhaber der Gottstein Gruppe mit den Standorten in Waldshut, Bad Säckingen, Schopfheim und Binzen: „Wir stehen im ständigen Kontakt zu unserer Kunden und dem deutschen Zoll. Aktuell gibt es hier noch keine Möglichkeiten. Wir hoffen jedoch, dass wir die Reifenwechsel im Mai vollziehen können. Solange können die Kunden aber bedenkenlos auch mit den Winterreifen fahren.“ Auch Zara Tiefert-Reckermann, Mitglied der Geschäftsleitung der Tiefert-Gruppe mit den Standorten in Waldshut, Lauchringen und Jestetten, bestätigt: „Auch wir haben bisher keine Möglichkeit, dass die Schweizer Kunden an ihre Reifen kommen. Aktuell sieht es so aus, dass die Kunden tatsächlich warten müssen, bis die Grenzen wieder aufmachen.“

Sowohl Gottstein als auch Tiefert mussten die Verkaufsflächen in ihren Betrieben vor rund zwei Wochen bis voraussichtlich 19. April schließen. Doch auch im Werkstattbetrieb verzeichnen sie einen deutlichen Kundenrückgang, was vor allem auf die geschlossen Grenzen zurückzuführen sei. Aber: „Bei den deutschen Kunden merken wir aktuell noch keine Zurückhaltung in der Werkstatt“, sagt Dirk Gottstein.
Mit Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen für Angestellte und Kunden wollen die Werkstätten eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus vermeiden. So gehört bei Gottstein neben Desinfektionsmitteln auch das regelmäßige Reinigen und Desinfizieren von Türklinken und Toiletten zu den Maßnahmen. Zudem werden für Reparaturarbeiten in den Autos die Sitze und das Lenkrad mit einem Schutz bezogen. Außerdem sollen Rechnungen per Kartenzahlung beglichen werden, anstelle von Bargeld. Bei Tiefert gibt es zudem einen Hol- und Bringdienst, falls Kunden beispielsweise ihre Wohnung nicht verlassen dürfen oder können.
Werkstatttermine mit wenig Kundenkontakt
Sowohl bei Tiefert als auch bei Gottstein sollen Kunden telefonisch einen Termin ausmachen und das Fahrzeug dann auf das Firmengelände stellen. „Den Schlüssel können sie in den Briefkasten werfen. So findet kein direkter Kontakt statt“, sagt Zara Tiefert. Falls es doch zu Kontakt kommen sollte, achten die Mitarbeiter darauf, dass ein Mindestabstand eingehalten wird.
Kurzarbeit statt Entlassungen
Trotz massiver Umsatzeinbußen in beiden Betriebe stehe die Sicherstellung der Arbeitsplätze an oberster Stelle. Dirk Gottstein: „Wir stehen zu unserer sozialen Verantwortung und verzichten aktuell auf Entlassungen und nutzen das Instrument Kurzarbeit. Dies haben alle 200 Mitarbeiter zu 100 Prozent mitgetragen.“