Susann Duygu-D’Souza

Die Hilfsbereitschaft in Zeiten der Corona-Krise ist auch in Waldshut-Tiengen enorm. Viele Menschen bieten derzeit ihre kostenlose Unterstützung für Alte, Kranke oder Menschen in Quarantäne an. Sie gehen einkaufen, in die Apotheke oder mit dem Hund Gassi. Auch die Ministranten Liebfrauen in Waldshut und Eschbach sind mit dabei und wollen helfen.

Johannes Fleig war selbst in häuslicher Quarantäne

Seit über eine Woche bieten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Waldshut und Eschbach nun einen Einkaufsservice an. Gerichtet ist dieser an ältere und kranke Menschen und an diejenigen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden. Auf die Idee dazu sind die beiden Ministranten Johannes Fleig und Marina Maier gekommen.
Der 26-jährige Fleig war selbst zwei Wochen in häuslicher Quarantäne, weil er als Soldat in der Nähe vom französischen Straßburg stationiert war. „Und weil die Gegend dort zu einem Risikogebiet zählt, gehört das zu den Vorsichtsmaßnahmen“, sagt Fleig. Die zwei Wochen zu Hause, waren für Fleig alles andere als langweilig. Weil er erst in eine neue Wohnung in Waldshut gezogen ist, habe er alle Hände voll zu tun gehabt. „Aber wenn man zu Hause bleiben muss, ist man auf die Hilfe und Unterstützung von anderen angewiesen, wenn es zum Beispiel um Einkäufe und Besorgungen geht. Das habe ich selbst erlebt. Mich haben in der Zeit Freunde und Familie versorgt. Und da kam uns die Idee, einen Service zum Einkaufen auf die Beine zu stellen. Zusammen mit Marina Maier haben wir dann das Projekt umgesetzt, und mittlerweile sind wir eine Gruppe von 20 Ministranten.“

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Geworben haben die Ministranten zunächst auf sozialen Plattformen im Internet für ihr Hilfsangebot. „Aber wir haben festgestellt, dass das die betroffenen Menschen kaum erreicht hat. Und deshalb haben wir jetzt Handzettel verteilt und sie an Geschäften und Seniorenheimen angebracht. Und jetzt bekommen wir nach und nach auch immer mehr Anfragen“, sagt Fleig.

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So erreichen Sie die Ministranten

Hilfsbedürftige können die Ministranten entweder per Telefon, E-Mail oder Whatsapp kontaktieren und ihnen so sagen, was sie benötigen. Die Einkäufe stellen die Ministranten dann vor die Tür, das Geld soll in einem Umschlag entweder vor dem Einkauf oder danach übergeben werden. „Wer kein Bargeld zu Hause hat, kann das Geld für die Einkäufe auch überweisen. Wir achten natürlich darauf, dass wir einen großen Abstand halten und nicht in direkten Kontakt mit den Menschen kommen“, sagt der 26-Jährige.

Kontakt Ministranten: Wer Unterstützung benötigt, kann sich per Telefon oder Whatsapp melden unter folgenden Nummern 0175/199 34 62 oder 0152/2672 55 81 oder per E-Mail (miniswt@web.de).