Nach rund einer Stunde haben sich die Mitglieder des Gemeindewahlausschusses durch die fünf Ordner mit den Ergebnissen aus den 26 Wahllokalen und sieben Briefwahlbezirken der Kommunalwahl am 9. Juni gearbeitet. Rund 20¦Stimmzettel, die beim Auszählen zunächst für ungültig erklärt worden waren, musste der Ausschuss in seiner Sitzung einzeln überprüfen und über deren Gültigkeit entscheiden.
In den meisten Fällen gab der Wähler zu viele Stimmen ab – wie auf einem Wahlzettel einmal sechs Stimmen und zweimal zehn Stimmen. Da die Wähler auf der Liste für den Gemeinderat den Kandidaten entweder eine, zwei oder maximal drei Stimmen geben können, wurde dieser zunächst für ungültig geklärt. Auf Vorschlag von Julia Ritz, Leiterin der Geschäftsstelle des Gemeinderats, einigte sich der Wahlausschuss darauf, die Stimmen auf die Höchstzahl von drei zu kürzen und den Stimmzettel für gültig zu erklären. Auch die 26 Stimmen für Armin Arzner auf einem anderen Wahlzettel wurden auf drei heruntergekürzt und der Stimmzettel für gültig erklärt.
Ebenfalls für gültig erklärt wurden Stimmzettel, auf die Namen von Kreistagskandidaten geschrieben wurden, oder der Stimmzettel, der vom Wahlvorstand aufgrund zweier durchgestrichener Namen als beleidigend gewertet wurde. Von dem einzelnen Blatt einer Liste, auf dem kein Bewerber angekreuzt wurde, erhielt nachträglich jeder der dortigen Bewerber eine Stimme.
Darum werden Stimmzettel ungültig
361 Stimmzettel wurden bei der Wahl für ungültig erklärt. Das Verzählen beim Zusammenzählen der Stimmen ist laut Norbert Bodmer, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses und Hauptamtsleiter, die Hauptfehlerquelle, gefolgt vom Abgeben leerer Umschläge.
Die nachträglich für gültig erklärten Stimmzettel haben an der Sitzverteilung im Waldshut-Tiengener Gemeinderat allerdings nichts geändert. Von den 26 gewählten Gemeinderäten haben 22 nach der Prüfung mehr Stimmen erhalten – der Zugewinn reicht von einer Stimme bis zu 20. Am deutlichsten war dieser bei Harald Ebi (FDP, +20), Armin Arzner (CDU, +19) und Harald Würtenberger (+13). Von den 17.706¦Wahlberechtigten gaben 9064¦Wähler insgesamt 197¦404 Stimmen ab.
Das amtliche Endergebnis
Nach Feststellung des Endergebnisses erhält die CDU 61.851 Stimmen (31,33 Prozent und acht Sitze), die Freien Wähler 40.377 Stimmen (20,45 Prozent und fünf Sitze), die Grünen 28.854¦Stimmen (14,62¦Prozent und vier Sitze), die SPD 24.108¦Stimmen (12,21¦Prozent und drei Sitze), die Neutrale Liste 23.681 Stimmen (12 Prozent und drei Sitze) sowie die FDP 18.533 Stimmen (9,39 Prozent und drei Sitze).