Immer mehr Flüchtlinge kommen in den Landkreis Waldshut. Dies wird sich auch auf die vier Tafelläden des Caritasverbandes Hochrhein im Landkreis Waldshut auswirken, wie die Verantwortlichen der Caritas anlässlich eines Pressetermins erläuterten.

In der Tafel Waldshut in der Bergstraße seien bereits die ersten Ukrainer vorstellig geworden. „Eine Prognose, wie viele Ukrainer zu den Tafeln kommen werden, ist nicht möglich, aber wir rechnen mit einer Welle“, so Bernhard Gampp, der als Leiter der Sozialen Beratungsdienste der Caritas, auch für die Tafeln zuständig ist.

Die Einrichtungen

Budget wird erhöht

Um sich auf die gezielte Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine einzustellen, hat der Caritasverband jetzt zusätzlich 20.000 Euro für die Tafeln zur Verfügung gestellt. Mit dem erhöhten Budget sollen bei Bedarf schnell zusätzliche Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs beschafft werden können.

Blick in den Tafelladen Waldshut: Lukas Bomans (Student/Praktikum), Bernhard Gampp (Leiter Caritas-Sozialdienst) und die Ehrenamtlichen ...
Blick in den Tafelladen Waldshut: Lukas Bomans (Student/Praktikum), Bernhard Gampp (Leiter Caritas-Sozialdienst) und die Ehrenamtlichen Anna Isele aus Brenden und Irmgard Isele aus Grafenhausen gehören zum Team, das den Laden am Laufen hält. | Bild: Ursula Freudig

Die Tafelläden seien angehalten, Listen zu führen, was von den ukrainischen Flüchtlingen besonders nachgefragt wird. „Wir wollen mit den 20.000 Euro soweit als möglich handlungsfähig und flexibel sein, um die Grundinfrastruktur der Tafelläden zu halten“, so Martin Riegraf, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes. das Geld sei eine Überbrückung.

Unabhängig davon, würden nach Aussage des Caritasverbandes die Tafeln in erhöhtem Maß auf Spenden und Unterstützung angewiesen sein. Ehrenamtliches Engagement und Spenden seien die Grundpfeiler von Tafeln, die an finanziell schwächer gestellte Menschen Waren zu günstigen Preisen verkaufen.

Viel ehrenamtliches Engagement

Abgesehen von zwei festangestellten Mitarbeitern, arbeiten nach Aussage der Caritas, in den vier Tafeln Ehrenamtliche. Die Waren werden von ehrenamtlichen Fahrern im Landkreis Waldshut mit Caritas-Kühlfahrzeugen hauptsächlich von Discountern, Supermärkten und Bäckereien abgeholt, in den Läden von Ehrenamtlichen hergerichtet und auch von ihnen verkauft.

„Wir wollen mit den 20.000 Euro soweit als möglich handlungsfähig und flexibel sein, um die Grundinfrastruktur der Tafelläden zu ...
„Wir wollen mit den 20.000 Euro soweit als möglich handlungsfähig und flexibel sein, um die Grundinfrastruktur der Tafelläden zu halten.“Martin Riegraf, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Hochrhein | Bild: Ursula Freudig

Die Caritas hofft auf ein Entgegenkommen der Geschäfte, wenn anhand der aufgestellten Listen, zusätzliche Waren gebraucht werden und auf finanzielle Unterstützung der Tafeln aus der Bevölkerung.

Mehr Nachfrage

Ganz unabhängig von den ukrainischen Flüchtlingen ist es nach Aussage der Caritas für die Tafeln allgemein viel schwieriger geworden: Immer mehr Menschen würden kommen, im Zuge eines bundesweiten Trends, vor allem auch immer mehr ältere Menschen. Auf der anderen Seite würden immer weniger Lebensmittel der Discounter und Supermärkte bei den Tafeln ankommen, weil diese eine immer bessere Lagerlogistik hätten.

Dringend gesucht werden auch ehrenamtliche Mitarbeiter. „Wir haben viele ältere Ehrenamtliche, die nach und nach aufhören“, so Bernhard Gampp. Nicht nur in den Tafeln spiegeln sich nach seiner Aussage Veränderungen. Immer mehr Menschen würden immer häufiger in die Caritas- Beratungsstellen kommen. Zu wirtschaftlichen Nöten der Ratsuchenden, kämen psychosoziale hinzu.

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