Nicht nur Weihnachten ist für viele Menschen ein Grund, auch an die Mitmenschen zu denken, denen es nicht so gut geht. „Gerade jetzt während Corona herrscht eine große Spendenbereitschaft“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Bernhard Gampp vom Caritasverband Hochrhein. „Ich bin beeindruckt, wie viele Leute nachfragen, wie sie unterstützen können.“

Das in der Bevölkerung wohl bekannteste Projekt der Caritas sind die Tafelläden im Landkreis. Mehr als 947 Tafeln gibt es bundesweit und vier davon im Landkreis Waldshut – in Waldshut, Bonndorf, Bad Säckingen und Wehr. 1993 ist die erste Tafel in Berlin gegründet worden und mehr als 60.000 ehrenamtliche Helfer arbeiten bei den Tafeln. 194 Helfer sind es im Landkreis Waldshut. Bei den Kunden der Tafelläden handelt es sich um bedürftige Menschen, deren Einkommen nicht ausreicht, um sich selbst zu versorgen.

Doch der Caritasverband hat auch einen Hilfsfond eingerichtet, aus dem die sozialen Dienste Geld an bedürftige Personen auszahlen dürfen. „Es kommen Menschen zu uns, die ihr krankes Kind regelmäßig im Krankenhaus besuchen möchten, aber die Fahrtkosten nicht aufbringen können“, nennt der Geschäftsbereichsleiter ein Beispiel.

Es gibt aber auch Menschen, deren Waschmaschine defekt ist und die die Reparaturkosten nicht bezahlen können oder Menschen, die von einer kleinen Rente leben und davon hohe Nachzahlungen für die Heizung leisten müssen oder deren Strom abgestellt wurde. Und Menschen, die auf das Kindergeld warten und kein Geld mehr für Lebensmittel haben.

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„Es gibt eine Menge Beispiele, die unsere Unterstützung benötigen“, so Gampp weiter. Mit dem Geld aus dem Fond werden entweder die Rechnungen beglichen oder die Menschen erhalten einen Lebensmittelgutschein ausgestellt, der über den Fond abgerechnet wird. Der Caritasverband ist dankbar für die Spenden. „Die Spenden an die Caritas kommen komplett an und es werden auch keine Kosten für Verwaltung oder ähnliches abgerechnet“, versichert Bernhard Gampp.

Ein Grund, weshalb sich auch der Bad Säckinger Stadtseniorenrat für eine Spende an Hilfsfond entschieden hat. Einen Scheck über 300 Euro, ebenfalls aus einem Fond des Stadtseniorenrates, haben die neue Vorsitzende der Stadtsenioren, Carmen Schlachter und Kassierer Winfried Riegelsberger jetzt übergeben. „Wir haben uns bewusst für die Hilfe vor Ort entschieden“, erklärt Carmen Schlachter.

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Doch nicht nur Vereine entschließen sich für diese Hilfe vor Ort. „Firmen, aber auch Schulen oder Kindergärten machen zum Beispiel Jahresprojekte daraus“, so der Geschäftsbereichsleiter. In einem Tafelladen im Kreis haben die Auszubildenden ein Regal übernommen, das sie regelmäßig mit Waren bestücken und auch selbst verwalten. „Das Projekt hat den jungen Leuten so gut gefallen, dass sie das Projekt auch über das Jahr hinaus weitergeführt haben“, freut sich Gampp. Oft kommen Spenden an die Tafel aus Schulen und Kindergärten, die damit veranschaulichen wollen, dass es auch bei uns arme Menschen gibt. „Die Leute, denen der Fond oder die Spenden für die Tafel zu Gute kommt, sind sehr dankbar, weil sie nicht vergessen sind.“