Über das Internet ist aktuell für die Volkshochschule Waldshut-Tiengen der einzige Weg, um überhaupt Angebote machen zu können. Bereits seit Januar lassen die Corona-Vorgaben keine Kurse in Präsenz mehr zu. Das kann sich aber schon in wenigen Tagen ändern. Martina Erdmann, Leiterin der Volkshochschule Waldshut-Tiengen, und Geschäftsführerin Cindy Fehrenbacher müssen in dieser Zeit flexibel sein und mehr arbeiten als sonst.
Infos rund um die VHS Waldshut-Tiengen
Räume müssen für möglicherweise kommende Präsenzkurse reserviert werden und Reservierungen gegebenenfalls wieder rückgängig gemacht werden. Kursteilnehmer und Dozenten müssen ständig auf dem Laufenden gehalten werden. Grundsätzlich sind Online-Angebote mit einem größeren Aufwand verbunden als Präsenz-Angebote, dies gilt auch für die Dozenten, die zu halten für die Volkshochschule Waldshut-Tiengen zunehmend schwieriger wird. „Es ist ein ständiges Hin und Her, die Unsicherheit ist groß, wir können fast nur von Tag zu Tag planen und entscheiden“, so Martina Erdmann.
Nur Online-Angebote sicher
Deshalb ist es nach ihrer Aussage derzeit auch nicht möglich, Interessierten am Telefon verbindliche Zusagen zu machen, ob die im Programm aufgelisteten kommenden Kurse an den genannten Örtlichkeiten stattfinden werden. Sicher sind, genügend Anmeldungen vorausgesetzt, einzig Online-Angebote. Schon im vorigen Semester wurden in diesem Bereich verstärkt Erfahrungen gesammelt.
80 Angebote
Dieses Semester, das im Januar begonnen hat und im Juli endet, umfasst gut 80 Angebote über die VHS-Cloud (gemeinsame Plattform der Volkshochschulen Deutschlands), via Zoom, Edudip und YouTube. Möglich machen dies der Volkshochschulverband Baden Württemberg und die Zusammenarbeit der Volkshochschule Waldshut-Tiengen mit anderen Volkshochschulen und weiteren Partnern.
Einiges kommt überaus gut an, anderes weniger. Besonders beliebt ist eine neue Online-Kochkurs-Serie, bei der via Zoom kulinarisch durch Deutschland gereist wird. Ebenso gut kommen Online-Vorträge zu verschiedensten Themen von hochkarätigen Dozenten an, die zum Teil kostenlos sind. Grundsätzlich läuft das digitale Angebot besser bei Einzelveranstaltungen als bei Kursen. Eher verhalten ist auch das Interesse an Sprachkursen. Teilnehmern fehlt hier nach Aussage von Martina Erdmann und Cindy Fehrenbacher die persönliche Begegnung, das Lernen in der Gemeinschaft.

Volkshochschulen sind von ihrem Grundkonzept nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Orte der Begegnung und des Austausches. „Es ist ähnlich wie in Vereinen, viele kennen sich gut und kommen immer wieder“, erklärt Cindy Fehrenbacher. Derzeit wird schon für das kommende Herbstsemester geplant. Online-Angebote, die sich bewährt haben, werden beibehalten. Auch über „Hybrid-Kurse“ – teilweise sind die Teilnehmer vor Ort, teilweise zu Hause am Computer – denkt die VHS Waldshut-Tiengen nach. Wenn Corona weiterhin keine sicheren Perspektiven zulässt, wird die VHS Waldshut-Tiengen für kommendes Semester wahrscheinlich kein Programmheft drucken lassen, sondern „nur“ auf ihrer Internetseite informieren. Dies auch, um Geld zu sparen. Bereits vergangenes Jahr waren nach Aussage von Geschäftsführerin Fehrenbacher die finanziellen Einbußen erheblich.