Das Aufatmen der anwesenden Eltern und Lehrer war hör- und die Freude sichtbar, als der Gemeinderat in seiner jüngsten für die große Lösung zur Erweiterung der Grund- und Werkrealschule (GWRS) in Gurtweil stimmte. Damit ist nicht nur der Weg für eine Konzentration der Schulstandorte auf zwei, sondern auch für einen möglichen Ganztagsschulbetrieb frei. Die Gurtweiler Schule erfreut sich bei Schülern und Eltern großer Beliebtheit.
So sei die Zahl der Schüler in den vergangenen fünf Jahren um etwa 30 Prozent gestiegen, wie Schulleiter Bernhard Zimmermann im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Nach Abschluss der geplanten Blaumaßnahmen werden diese dann nur im zentralen Schulhaus an de Leo-Beringer-Straße in Gurtweil sowie ein Teil der Grundschüler in Aichen unterrichtet.
Vorhaben 925.000 Euro teurer als geplant
Mit seinem Ja zu künftig nur noch zwei Standorten und der integrierten Planung einer Küche für einen Mensabetrieb hat der Gemeinderat der Doppelstadt die Weichen für die weitere Planung gestellt. Eine dafür notwendige Machbarkeitsstudie liegt in den Händen des Gurtweiler Architekten Gerold Müller. Durch den Beschluss steigt allerdings der bisherige grob kalkulierte Kostenrahmen von knapp 4,6 Millionen Euro um 925.000 Euro an – 510.000 Euro für die Aufgabe der Alten Schule als bislang noch genutztes Ausweichquartier für Klassenzimmer sowie 415.000 Euro für eine Küche mit allen notwendigen Nebenräumen respektive einen Mensabetrieb ohne den eine Umwandlung in eine Ganztagsschule nicht möglich wäre.
Bislang werden die Kinder und Jugendlichen an vier Standorten unterrichtet. An der eigentlichen Grund- und Werkrealschule in Gurtweil, in der alten Schule sowie momentan auch im alten Rathaus in Gurtweil und an der Außenstelle in Aichen. Theoretisch gibt es zudem noch ein Klassenzimmer in Indlekofen, das aber bereits schon jetzt nicht mehr zum Unterrichten genutzt wird.
Der gefasste Grundsatzbeschluss für die große Lösung kommt die Stadt nicht nur wegen des erweiterten Umfangs teurer zu stehen, sondern auch, weil es für das Aus der alten Schule und die dadurch höheren Kosten keine Zuschüsse geben wird. Dies habe das Regierungspräsidium in Freiburg bereits erklärt, so Brigitte Reichmann, bei der Stadtverwaltung unter anderem zuständig für Schulen und Kindergärten. Landesmittel gebe es nur, wenn der Bestand, also die alte Schule, baulich nicht mehr zu retten sei.
330 Schüler und 32 Lehrer
Für Schulleiter Bernhard Zimmermann ist das Votum des Gemeinderats „ein ganz toller Entscheid“, wie er auf Nachfrage erklärt. Der Rektor: „Wir sind froh, dass der Schulträger bereit ist, neue Räume für unsere Schule zu bauen.“ Denn seine Schule werde seit Jahren stark nachgefragt, so dass inzwischen etwa 330 Kinder und Jugendliche an der Gurtweiler Schule unterrichtet werden. Und: „Wir sind froh, dass die Mensa mitgeplant wird.“ Denn nur mit ihr ist in naher Zukunft ein Ganztagsschulbetrieb möglich. Weitere Voraussetzungen sind ein entsprechendes Interesse der Eltern und ein schlüssiges, sprich genehmigungsfähiges Konzept.