Zugegeben: Die Aussichten einer Vereinsrettung sind beim ESV Waldshut alles andere als rosig. Daraus macht Rainer Huber, 27 Jahre lang Vorsitzender des Vereins und seit der geplatzten Vorstandswahl am 25. Februar kommissarischer Vorsitzender, im Gespräch mit unserer Zeitung keinen Hehl.
Es steht Spitz auf Knopf
Eine Krisensitzung mit den Akteuren ist ergebnislos geblieben. Als Konsequenz hat der Verein seine beiden Aktivmannschaften aus dem Sportbetrieb abgemeldet. Doch der Verein existiert auf jeden Fall erst einmal weiter, so Huber.
Denn für eine Auflösung bedarf es eines formalen Beschlusses der Vereinsmitglieder, der in einer ordentlichen Mitgliederversammlung gefasst werden muss. Eine solche Versammlung ist für Freitag, 29. April, geplant. Die Vereinsauflösung sei zwar einziger Tagesordnungspunkt, wie Huber darstellt. Trotzdem müssen die Mitglieder dem erst zustimmen.
Zumindest in der Theorie wären aber auch noch ganz andere Optionen vorstellbar: Möglich wäre unterdessen auch eine komplette Umstrukturierung des ESV Waldshut. Als Sportverein muss der Fokus nicht zwangsläufig auf Fußball liegen, wenn die Mitglieder dies wünschen. Auch das Sportareal und das Vereinsheim lassen verschiedene Nutzungsoptionen zu.
Geländeverkauf nur nach Rücksprache mit Stadt und Sponsoren
Was einen Verkauf des Geländes anbelangt, ist ebenfalls noch nicht da letzte Wort gesprochen. Einfach das Gelände zu veräußern sei ohnehin nicht möglich, auch wenn alles Vereinseigentum sei. Hier seien auch Gespräche mit der Stadt und den Sponsoren zu führen, schildert Huber. Auf alle Fälle werden etwaige Gewinne gemäß der geltenden Vereinssatzung einem gemeinnützigen Sinn zugeführt.
Welche Haltung die Stadt bezüglich einer möglichen Vereinsauflösung einnimmt, ist noch nicht klar. Eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung blieb bislang unbeantwortet.