Corona wirbelt zum zweiten Mal in Folge den Waldshuter Narrenfahrplan durcheinander. Während ein Großteil der sonst üblichen Programmpunkte erneut der Pandemie zum Opfer fällt, gibt es mit der Narrenzeitung wenigstens eine Konstante im Fasnachtskalender.
Am Samstag, 12. Februar, wird „De Geltedrummler“, wie das Blatt seit 1958 heißt, in der Waldshuter Kaiserstraße verkauft. Interessierte Leser können die Zeitung zwischen 9 und 15 Uhr an einem Stand vor dem Metzgertor kaufen.
Normalerweise bietet die Narro-Zunft Waldshut bei dieser Gelegenheit auch Grillwürste und Getränke an, um die Vereinskasse aufzubessern. Wegen der Pandemie sei dies derzeit nicht möglich, erklärt Markus Müller, besser bekannt als „Mörser“, der seit mehr als zehn Jahren zum Redaktionsteam des Geltedrummlers gehört.
Notizzettel im Geldbeutel
Markus Müller erzählt, wie die Narrenzeitung jedes Jahr aufs Neue entsteht: „Immer wenn etwas Lustiges passiert, schreibe ich das auf einen Zettel und stecke ihn in meinem Geldbeutel.“ Die Notizzettel landen später zu Hause in einer Mappe und werden herausgeholt, wenn das Zeitungsteam im Herbst mit der Arbeit beginnt.

Auch die restlichen Mitglieder des Zeitungsteams beobachten ganz genau das Stadt- und Vereinsgeschehen. „Die Narrenzeitungsredakteure sind Jäger und Sammler im ganzen Jahr zu jeder Zeit“, umschreibt Andreas Maier die Arbeitsweise.
Stolz ist er darauf, dass die Redaktion jedes Jahr neue freie Autoren für die Narrenzeitung gewinnen kann. „Das Kernteam bleibt aber immer gleich“, erklärt Maier. Neben ihm und Markus Müller sind dies Thomas Adlung, Nicole Affolter-Nickel, Robert Zimmermann, Juliane Vatter und Juliane Schlichter.
Wie jede Zeitung finanziert sich auch der Geltedrummler neben dem Verkauf aus Anzeigen. Robert Zimmermann ist die Schnittstelle zwischen den Anzeigenkunden und dem SÜDKURIER Medienhaus in Konstanz, in dessen Druckerei die Narrenzeitung vom Stapel läuft.
Profis verstärken Zeitungsteam
„Für solch eine Zeitung braucht es an bestimmten Stellen Profis. Wir sind sehr froh, dass wir diese Profis im Team haben“, betont Andreas Maier. Juliane Vatter ist ausgebildete Fotografin und sorgt mit ihren Fotomontagen für optische Hingucker in der Zeitung. Im Laufe der Jahrzehnte stießen zudem immer wieder Redakteure der Heimatzeitungen SÜDKURIER und Alb-Bote zum Narrenzeitungsteam. Seit einigen Jahren ist dies Juliane Schlichter, die bei der Produktion der Zeitungsseiten von SÜDKURIER-Mediengestalterin Roswitha Güntert unterstützt wird.
Bevor das fertige Werk jedoch in den Druck geht, tagt die Redaktion regelmäßig in den Herbst- und Wintermonaten. Vor Corona fanden die Treffen in geselliger Runde statt, doch seit der Pandemie haben auch wie in anderen Bereichen bei der Narro-Zunft Video-Konferenzen Einzug gehalten. „Auch online gibt es Spaß und Narretei in jeder Sitzung. Das persönliche Gespräch ist aber durch nichts zu ersetzen“, erklärt Andreas Maier.

Und was erwartet nun die Leser der druckfrischen Ausgabe der Narrenzeitung? „Wir bringen Euch die Fasnacht in die gute Stube“, verspricht Andreas Maier. So bietet der Geltedrummler sowohl Altbewährtes als auch Überraschungen. Natürlich bekommen Waldshuter Promis und solche, die es gerne werden wollen, genauso ihr närrisches Fett ab wie die Nachbarn in Tiengen. Die Leser können sich darüber hinaus auf viele Rubriken freuen wie einen Leserbrief, jede Menge Interviews, den historischen Rückblick „Im Geltedrummler stoht‘s“ sowie Ratgeberthemen und Kleinanzeigen.
Wer mehr über die einzelnen Themen wissen will, kann einschalten bei Geltendrummler-TV. Auf dem YouTube-Kanal der Narro-Zunft Waldshut servieren die Zeitungsmacher ein paar kurzweilige Appetithappen im Format einer Nachrichtensendung. Und so sieht das aus: