Das 100-jährige Bestehen, Ehrungen und der Rückblick auf ein durchaus erfolgreiches Vereinsjahr sind im Mittelpunkt der Hauptversammlung des Wassersportvereins Waldshut (WVW) gestanden. Die Vorsitzende Angelika Priese begrüßte dazu im Bootshaus neben knapp 50 Mitgliedern auch Gemeinderat Peter Kaiser als Stellvertreter von Oberbürgermeister Philipp Frank sowie Frank Siebold, den Vorsitzenden des Waldshuter Sportausschusses. Knapp 55.000 Kilometer haben die Aktiven des Vereins im vergangenen Jahr in Ruder- und Paddelbooten zurückgelegt.

Dem 2022 im Alter von 97 Jahren gestorbenen langjährigen Mitglied Fritz Fleck gedachte die Versammlung zu Beginn mit einer Schweigeminute. In ihrem Rückblick sprach Angelika Priese von einem – verglichen mit den durch Corona beeinträchtigten Vorjahren – fast „normalen“ Vereinsjahr. So waren nicht nur die üblichen Anlässe möglich wie das Neujahrs-Rudern, der Tag der offenen Tür, die Teilnahme am Chilbiumzug und Mondscheinfahrten, sondern auch Regatta-Teilnahmen im In- und Ausland.

Die Master-Ruderinnen Magdalena Lauer-Kopscanyi, Anke Zantopp, Renate Preis und die Vorsitzende selbst erreichten in ihren Altersklassen im Einer, Zweier und Vierer unter anderem bei den offenen Deutschen Meisterschaften sowie den World-Masters in Libourne (Frankreich) vorderste Plätze. „Ebenso erfreulich war, dass nach der coronabedingten Zwangspause auch wieder Ruderkurse stattfinden konnten, durch die wir auch neue Mitglieder gewinnen konnten“, sagte die Vorsitzende.

Als Verantwortlicher für die Jugendabteilung berichtete Gerhard Fitzky von einem Neuaufbau. „Vor Corona waren in der Regel zwischen 15 und 20 Jugendliche aktiv, dann gab es einen völligen Umbruch. Mittlerweile sind wieder zehn Mädchen und Jungen in der Ausbildung.“ Er sei zuversichtlich, dass die frühere Stärke in absehbarer Zeit wieder erreicht werden kann. Die Ergebnisse seiner Schützlinge bei ersten Wettbewerben stimmen Fitzky jedenfalls hoffnungsvoll.

Die Breitensport-Bilanz zog die erste Ruderwartin Annette Kuhn-Röpke. Sie verwies auf 19 besonders aktive Ruderer, die mit 31.608 Kilometern auf dem Wasser fast 63 Prozent der Gesamtjahresleistung des Vereins erbracht haben. Die offiziellen Ruderzeiten an fünf Wochentagen von April bis Ende Oktober und an deren drei im Winter werden durch den Einsatz von neun verantwortlichen Ruderwarten gewährleistet; weitere acht stehen als Reserve bereit.

Als Akteure mit den meisten Ruderkilometern wurden Prosper Philipp (2674 Kilometer) und Angelika Priese (2435) ausgezeichnet; die Fleißigsten in der Paddelabteilung waren Katharina Theurer (484 Km) und Stephan Göhner (449). Weitere Jahresberichte erstatteten Roger Baumgartner für das Wanderrudern, Katharina Theurer für die Paddelabteilung und Magdi Lauer-Kopscanyi für die Abteilung Masters Rudern. Der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Eine überaus seltene Ehrung erfuhr am Abend der Hauptversammlung Roman Mihm aus Dogern: Er nahm aus der Hand der Vorsitzenden das goldene Vereinsabzeichen mit Diamant für 50 Jahre Mitgliedschaft im WVW entgegen. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft bringt es Gerhard „Schorsch“ Harmel, der sich im Jahr 2005 im Zusammenhang mit dem Bootshaus-Neubau besonders verdient gemacht hatte; er erhielt das Gold-Abzeichen. Das Silber-Abzeichen wurde Thomas Beinke und in Abwesenheit Mario Philipp für ihre jeweils 25-jährige Vereinszugehörigkeit verliehen.

In sein Jubiläumsjahr ist der Wassersportverein mit einer Achter-Regatta gestartet, zu der die befreundeten Ruderclubs aus Grenzach und Bad Säckingen eingeladen waren. Aus den 34 Teilnehmern waren vier Mannschaften ausgelost worden, die sich auf einem 5,5 Kilometer langen Rundkurs duellierten. Am Ende durften sich alle drei Clubs als Sieger fühlen, was anschließend bei einem Büfett gefeiert wurde.

Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens wird der Wassersportverein Waldshut eine 100-seitige, vierfarbige Jubiläums-Broschüre im DIN-A4-Format herausgeben, die ein vierköpfiges Redaktionsteam gestaltet. Die Veröffentlichung ist für Mai geplant. Die Vorsitzende Angelika Priese dankte in diesem Zusammenhang den Sponsoren, die mit ihren Anzeigen den Druck ermöglichen. Aus dem Kassenbericht von Veronika Baumgartner wurde ersichtlich, dass das Jubiläumsprogramm mit einem fünfstelligen Betrag zu Buche schlagen wird (darüber werden wir noch berichten).

Ein bemerkenswert aktives Vereinsleben bescheinigten dem WVW sowohl OB-Stellvertreter Peter Kaiser als auch Frank Siebold vom Sportausschuss. Letzterer betonte das Engagement bei den alle zwei Monaten stattfindenden Altpapiersammlungen des Sportausschusses. „Der Wassersportverein ist immer dabei, manchmal sogar mit zwei Teams, wenn einer der beiden anderen Clubs passen muss.“