Waldshut-Tiengen – Es braucht alle, damit der Klimawandel gebremst werden kann – diese Erkenntnis ist Ausgangslage für die Wärmewende-Kampagne der Stadt Waldshut-Tiengen in Kooperation mit den Stadtwerken Waldshut-Tiengen und der Energieagentur Südwest. Mit dem Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden, Nahwärmenetzen und Car-Sharing sowie der Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung setzt die Stadt seit einiger Zeit Energie- und Klimaschutzmaßnahmen bei öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Raum um.

Nun sollen mit der Kampagne auch die Bürger für das Thema sensibilisiert werden und auf Grundlage gezielter Information und Beratung motiviert werden, in ihrem privaten Bereich Maßnahmen zum Energiesparen und Klimaschutz zu ergreifen. „Die Unsicherheit ist groß, es ist nötig, Transparenz in das Thema reinzubringen“, begründet Jan Münster, Geschäftsführer der Energieagentur Südwest, die Kampagne. Im Mittelpunkt stehen drei Informationsveranstaltungen zu den Themen Gebäudesanierungen, energieeffiziente, klimafreundliche Heiztechniken und Photovoltaik für die Eigenversorgung. Erläutert wird auch, welche Fördermöglichkeiten es gibt. Zusätzliche individuelle Beratungstermine können vereinbart werden. Unabhängig und neutral sind nach Aussage der Verantwortlichen die Informationen und Beratungen. Alle Angebote sind kostenlos. Die Stadt unterstützt laut einem Gemeinderatsbeschluss von 2021 das Ziel von Land und Landkreis, bis 2040 klimaneutral zu sein.

Die Wärmewende ist laut Stadtverwaltung zentraler Teil der Energiewende und der Klimaschutzmaßnahmen und in diesem Bereich sei das Mittun der Privathaushalte besonders wichtig. 50 Prozent der Energie würden im Bereich Wärme verbraucht und nur 15 Prozent davon durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Nur wenn der Wärmeverbrauch gesenkt und der restliche Bedarf auf erneuerbare Energien umgestellt werde, könne Waldshut-Tiengen klimaneutral werden, heißt es seitens der Stadt. „Ohne die Bürger geht es nicht, wir wollen ihnen zeigen, wie sie Teil der Klima- und Wärmewende werden können, welche Maßnahmen für sie Sinn machen“, sagt Oberbürgermeister Martin Gruner.

Der Mann, der explizit Waldshut-Tiengens Weg zur Klimaneutralität begleitet, ist Nicolai Müller. Er ist der erste Klimaschutzmanager der Stadt und, wie die Energieagentur Südwest, auch über die Kampagne hinaus Ansprechpartner für Fragen der Bürger. Sein Tipp: Nicht zu lange mit Maßnahmen im Sinne der Wärmewende warten. Er geht davon aus, dass die Preise bei herkömmlichen Brennstoffen wie Gas langfristig gesehen steigen werden.

So können sich Privatleute informieren

  • Die Termine: Mittwoch, 24. April, 19¦Uhr, Stadthalle Waldshut: Informationsabend zum Thema Gebäudesanierung für mehr Wohnkomfort und weniger Wärmeverbrauch. Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr, Gemeindehalle Gurtweil: „Effiziente und klimafreundliche Heiztechniken“. Mittwoch, 12. Juni, Stadthalle Tiengen: „Photovoltaik für die Eigenversorgung“. Für alle drei Abende gilt: Kostenlos, keine Anmeldung erforderlich, im Anschluss stehen Ansprechpersonen für Fragen zur Verfügung, Infomaterialien liegen aus.
  • Energieberatungen: Ab Montag, 27.¦Mai, bieten Stadt, Stadtwerke und Energieagentur Südwest jeden letzten Montag im Monat von 9 bis 16 Uhr kostenlose, individuelle Energieberatungen an. Ort: Waldshuter Zweigstelle der Energieagentur in der Georg-Wittig-Straße 2. Anmeldung bei Nicolai Müller, Telefon 07741 833945, E-Mail: nicolai.mueller@stadtwerke-wt.de. Die Energieagentur Südwest (www.energieagentur-suedwest.de) bietet in Kooperation mit der Verbraucherzentrale gegen einen kleinen Kostenanteil auch Energieberatungen bei Privatpersonen zu Hause an.
  • Weitere Informationen: Begleitet wird die Wärmewende-Kampagne der Stadt von einem Kommunikationskonzept. Auf verschiedenen Kanälen wie auf der Internetseite www.waldshut-tiengen.de, in Beiträgen auf den Sozialen Netzwerken Facebook und Linkedin, Mitteilungen im Gemeindeblatt, über Broschüren und Plakate werden die Bürger für die Wärmewende sensibilisiert und über Angebote informiert.
Ursula Freudig