Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren wird es in diesem Sommer in der Waldshuter Kaiserstraße kein Kino unter freiem Himmel geben. Wegen der Corona-Krise hat der Werbe- und Förderungskreis (W+F) die Filmnächte, die erstmals 1991 stattfanden, abgesagt. Zunächst hatte der Interessenverband von Handel und Gewerbe sich die Möglichkeit offengehalten, die beliebte und weithin bekannte Veranstaltung unter den erforderlichen Auflagen doch noch zu ermöglichen.

„Die Einschränkungen und die damit verbundenen finanziellen Risiken sind zu groß.“ Dies sagte nun jedoch auf Anfrage dieser Zeitung W+F-Sprecher Jochen Seipp und informierte damit über einen entsprechenden Beschluss des Vorstands. Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg erlaubt zwar wieder öffentliche Veranstaltungen. Zulässig sind mit Stand bis zum 31. Juli jedoch maximal 100 Personen, bei festen Sitzplätzen wie im Fall der Filmnächte 250 Besucher. Demgegenüber war das knapp einwöchige Festival in der Fußgängerzone in den vergangenen Jahren auf bis zu 500 Gäste ausgelegt. Dies bot die Möglichkeit, eher schwache Tage, wie sie laut Erfahrung auch wetterbedingt immer wieder auftreten, mit publikumsstarken Vorstellungen auszugleichen.

Zu der begrenzten Teilnehmerzahl als Erschwernis hinzu kommen die Hygieneauflagen. Veranstaltungen werden nur genehmigt, wenn die Verantwortlichen ein Konzept zum Infektionsschutz vorlegen. Allein die Vorgaben dazu umfassen in der aktuellen Corona-Verordnung acht Punkte.

Noch vor der Pandemie terminiert, hätten die Waldshuter Filmnächte 2020 an sechs Abenden vom 27. Juli bis zum 1. August stattfinden sollen. Premiere hatte das Freiluftkino im Jahr 1991. Nach fortgesetztem Wetterpech in den Jahren 1999 und 2000 wurde es im Jahr 2001 schon einmal abgesagt, fand danach aber ohne weitere Unterbrechung statt. Demzufolge gab es in der Kaiserstraße bislang 28 Filmnächte.

Als nächste Aktion des Werbe- und Förderungskreises angekündigt ist nun für Samstag, 26. September, die Modeveranstaltung „Like a Kaiserin“. Ebenfalls bereits im Programm vorgesehen: Töpfermarkt mit rund 40 Ausstellern am 17. und 18. Oktober, Herbstmarkt mit Sonntagsverkauf am 8. November. Der Weihnachtsmarkt soll vom 28. November – 22. Dezember die Reihe der diesjährigen Aktionen des W+F abschließen.

Ob all diese Anlässe in der geplanten Form realisiert werden können, hängt allerdings vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, bestätigte Sprecher Jochen Seipp.