Dass in den Innenstädten die Modegeschäfte dominieren, war bekanntlich nicht immer so. Eisenwaren Siegel vor dem Unteren Tor in Waldshut und das Werkzeuggeschäft Hug in der Tiengener Hauptstraße sind prägnante Beispiele von Läden, die einstmals zur Vielfalt des Handels beitrugen. Erst recht nostalgische Erinnerungen verbinden sich mit dem früheren Tiengener Geschäft Petri Gäng, an dessen historischer Fassade auch heute noch Aufschriften wie „Haushaltungsartikel, Glas & Porzellan, Öfen & Herde“ von den dort einstmals angebotenen Waren künden. Eine Zäsur in Waldshut wiederum war die Umwandlung des traditionsreichen Kaufhauses May in ein Modehaus mit Marken aus dem Premium-Bereich.

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Die nun bekannt gewordene Ansiedlung eines Woolworth-Warenhauses im neuen Tiengener Volksbankgebäude bringt eine gewisse Sortimentsvielfalt zurück. Wie nachhaltig und fair generell die in Geschäften für preisbewusste Kundschaft angebotenen Waren heutzutage produziert sind, ist natürlich eine ganz andere Frage, die gerechterweise nicht nur in Bezug auf die besagte Neuansiedlung erörtert werden sollte. Geschäfte mit billiger Importware aus einschlägigen Herstellerländern gibt es ja in der Stadt auch jetzt schon. Eine Nebenrolle spielt bei alledem die Herausforderung, wie man denn den Namen des neuen Kaufhauses korrekt ausspricht, wenn man im Städtchen einen Treffpunkt „beim Woolworth“ ausmacht. Denn das englische „th“ am Ende hat ja durchaus Zungenbrecher-Charakter. Aber bis zur Eröffnung im Spätherbst haben wir ja noch ausreichend Zeit zum Üben.

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