Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung im Kreis Waldshut groß. Auch in Waldshut-Tengen haben sich zahlreiche Helfer gemeldet, die nicht nur Sachspenden anbieten, sondern auch Wohnungen oder Zimmer für die Geflüchteten zur Verfügung stellen.

Geflüchtete kommen bisher alle privat unter

Marion Pfeiffer, Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingsarbeit beim Diakonischen Werk Hochrhein, verdeutlicht: 'Von rund 1600 Flüchtlingen, die im Landkreis Zuflucht suchen, sind bisher alle privat untergekommen. Das ist eine enorme Leistung.' Allerdings seien die Kapazitäten wohl bald erschöpft, weshalb gerade die Vermittlung von Wohnungen weiter ein großes Thema bleibt.

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Stadt Waldshut-Tiengen unterstützt Helferkreis

Auch die Stadt hat zusammen mit dem Helferkreis Asyl in Waldshut-Tiengen zahlreiche weitere Hilfsangebote für die Geflüchteten auf den Weg gebracht. Jaqueline Scheuch, bei der Stadt zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit: „Begonnen hatte alles mit den beiden Helfertreffen in der Stadthalle Waldshut Mitte März, bei denen insgesamt etwa 200 Interessierte teilgenommen haben.“ Dort seien erste Ideen und Angebote gesammelt und Hilfsgruppen für sämtliche Lebenslagen gegründet worden.

Gleichzeitig habe sich eine Koordinationsrunde aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Helferkreises Asyl Waldshut-Tiengen und dem städtischen Integrationsmanagement der Caritas gebildet, um grundlegende und übergeordnete Entscheidungen bündeln und treffen zu können. „Seit Ausbruch des Krieges trifft sich die Runde im wöchentlichen Rhythmus“, so Scheuch.

Hier gibt es Infos und Hilfsangebote

In Gesprächen mit Ehrenamtlichen und Flüchtlingen stellte sich heraus, dass vor allem ein zentraler Umschlagplatz für Informationen benötigt, woraus sich der „Offene INFO-Treff Ukraine“ gebildet hat, informiert Scheuch. „Dort werden alle Menschen willkommen geheißen, die hier vor Ort Unterstützung anbieten möchten wie auch alle, die in Waldshut-Tiengen Unterstützung suchen. Treffpunkt ist der Garten beziehungsweise der Veranstaltungsraum der Stoll-VITA-Stiftung, Brückenstr. 15, Waldshut, immer donnerstags von 18.30 bis 20.30 Uhr.“

Der Info-Treff Ukraine ist öffentlich und dient dem Austausch von Informationen, der Vermittlung von Hilfsangeboten sowie dem Kennenlernen von Menschen, die in Waldshut-Tiengen und Umgebung leben und der Menschen, die auf der Flucht vor dem Krieg in Waldshut-Tiengen ankommen.

Offene Treffen

Auch die evangelische Kirchengemeinde bietet 14-tägig ein Begegnungscafé in der Versöhnungskirche in Waldshut von 15 bis 17 Uhr an. Das nächste Treffen findet am Montag, 23. Mai, statt.

Sprachangebote

Angepasst an die Unterstützung, die die Geflüchteten aktuell am meisten benötigen, haben sich mehrere Sprachangebote etabliert, die komplett von Ehrenamtlichen geleitet werden. Kontakt gibt es über Marion Pfeiffer von der Diakonie Hochrhein. Sie ist als Ehrenamtskoordinatorin für den Helferkreis die Ansprechpartnerin, Telefon 07751/8 30 40 oder per E-Mail (m.pfeiffer@dw-hochrhein.de).

Alltagshilfe

Die Volkshochschule Waldshut-Tiengen bietet zwei Erstorientierungskurse (EOK) für Geflüchtete in Waldshut und Detzeln an. In Detzeln sind noch Plätze frei – Anmeldungen nimmt die VHS unter der Telefonnummer 07751/83 33 50 oder persönlich in der Löwengasse 1, in Waldshut entgegen (Montag bis Freitag 8.30 bis 12 Uhr).

In diesen Kursen wird die Aneignung von Wissen und Fähigkeiten für den Alltag sowie für die in Deutschland geltenden Werte, Normen und Gepflogenheiten des Zusammenlebens vermittelt. Es geht um das Erlernen von Grundbegriffen und einfachen sprachlichen Wendungen anhand von Alltagsthemen. Ziel ist es, die Menschen darin zu unterstützen, sich im Alltag sowie in ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld zurechtzufinden.

Freizeit-Angebote

Darüber hinaus wurden noch zahlreiche „Freizeit“-Angebote auf den Weg gebracht, um die Integration zu erleichtern. Auch hier kann der Kontakt zu den Angeboten über Marion Pfeiffer hergestellt werden, informiert die Stadt Waldshut-Tiengen.

Auch wenn zahlreiche Angebote bereits auf den Weg gebracht wurden, werden in vielen Bereichen immer noch dringend weitere helfende Hände benötigt, insbesondere bei der Wohnungs- und Jobvermittlung. Wer Interesse hat, den Helferkreis zu unterstützen, kann sich an Marion Pfeiffer wenden.

Hilfe bei Wohnungen und Arbeitsvermittlung

Nach wie vor werden eigenständige Wohneinheiten und Jobangebote für Geflüchtete dringend benötigt. Diese können gerne an ukraine@waldshut-tiengen.de gerichtet werden.

Auf der städtischen Homepage unter (www.waldshut-tiengen.de/unsere-stadt/ukraine) gibt es viele Informationen zur Geflüchteten-Situation im Stadtgebiet.