Das Wohnen der Zukunft braucht neue Konzepte – davon sind auch in unserer Gegend Menschen überzeugt. „Wir müssen vom ich zum wir kommen“, sagt Thomas Eichkorn. Oder mit den Worten von Beate Harmel: „Die wichtigsten Fragen sind die, die uns zueinander führen.“ Die zwei gehören zum harten Kern der Interessengemeinschaft Wohnwerkstatt, die sich vor rund einem Jahr gebildet hat.
Unter ihrem Dach finden Menschen zusammen, die Ideen für neue Wohnformen und ein neues Miteinander haben, die sich informieren, austauschen, gegenseitig inspirieren und voneinander lernen wollen. Dies mit dem Endziel, Ideen in konkrete Wohnprojekte münden zu lassen. Der zunehmenden Vereinsamung von Menschen entgegenzuwirken, ist für Thomas Eichkorn eine der wichtigsten Motivationen für sein Engagement bei der Wohnwerkstatt. Er hebt dabei hervor, dass es nicht um „Wohnen im Alter“ geht, sondern um ein Wohnen und Miteinander verschiedenster Menschen aller Altersgruppen. Die Wohnwerkstatt hat bereits 2019 zu Treffen eingeladen. Am Sonntag war ein weiteres im Garten der Stoll-Vita-Stiftung in Waldshut.
Gut 25 Personen – darunter auch Mitglieder der hiesigen Fridays for Future Gruppe – waren bei Kaffee und Kuchen zusammen gekommen. In der Gesprächsrunde wurden einige Wohnideen angeschnitten: In einem Gespräch der Wohnwerkstatt mit Oberbürgermeister Philipp Frank kam das Gespräch auf die Nutzung des Waldshuter Spitals nach Fertigstellung des Zentralspitals.
Die Wohnwerkstatt kann sich in dem voraussichtlich 2030 frei werdenden Gebäudekomplex neue Wohnformen gut vorstellen. Auf bestehende Gebäude zurück zu greifen anstatt neu zu bauen, ist ganz in ihrem Sinn. Weiterhin stellte der Waldshuter Hans Matuschek den geplanten Bau einer Holzbausiedlung auf Grundlage einer Mehrgenerationen-Gemeinschaft vor. Vier Partner sind nach seiner Aussage bereits mit im Boot, weitere werden gesucht. Parallel läuft die Suche nach einem geeigneten Grundstück.
Von mindestens sieben Jahren geht die Wohnwerkstatt für die Realisierung von Wohnprojekten aus. Unter ihrem Dach haben auch nachbarschaftliche Initiativen Platz. In diesem Sinn stellten Beate Harmel und Fred Schüle – die Beiden wohnen auf dem Waldshuter Haspel – das neu gegründete Haspelnetzwerk vor, das für ein mehr an Nachbarschaft steht und kürzlich den ersten Waldshuter Verschenktag initiiert hat.