Noch herrschte Ungewissheit am Samstag: Kommt der harte Lockdown mit Schließung eines Großteils der Geschäfte noch vor Weihnachten? Einzelhändler und Kunden, die in Waldshut-Tiengen einkauften, waren sich aber bewusst, dass es auf der Kippe steht. Am Sonntag dann die Gewissheit: Bund und Länder einigten sich auf einen harten Lockdown der ab kommenden Mittwoch, 16. Dezember, gilt.
„Man weiß nicht, was kommt“
In den Fußgängerzonen von Waldshut und Tiengen war am Samstagvormittag ein normaler Betrieb zu verzeichnen. Auch am Nachmittag war von einem verstärktem Andrang wegen des sich abzeichnenden Lockdowns nichts zu bemerken, im Gegenteil: Insbesondere in Waldshut war eher noch weniger Frequzenz als sonst zu beobachten.
Nikola Kögel, Mitgeschäftsführerin der Aktionsgemeinschaft Tiengen und Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung, sprach am Samstag von einer allgemeinen Verunsicherung und dem sorgenvollen Blick der Einzelhändler auf die kommende Woche.

„Man weiß nicht, was kommt“, brachte es eine Passantin auf den Punkt. Auch Schweizer Kunden sind sich nach Aussage einer Tiengener Einzelhändlerin der unsicheren Lage bewusst. Sie wären die letzten Tage vielfach weniger zum Einkaufen als zum Zurückholen der Mehrwertsteuer in ihr Geschäft gekommen.
Thomas Wartner vom Modehaus Stulz ist Vorstandsmitglied des Werbe- und Förderungskreises Waldshut. Er bezeichnete die Lage des Einzelhandels in Waldshut als sehr schwierig. „Deshalb sind die kommenden zwei Wochen sehr wichtig für uns, nach Weihnachten könnten wir Geschäftsschließungen besser verkraften.“

Was auffällt: Corona hat zu einem Flickenteppich an unterschiedlichen Öffnungszeiten in Waldshut-Tiengen geführt. Im Schnitt zwei Stunden haben etliche Geschäfte ihre täglichen Öffnungszeiten reduziert.