Bevor die Achter-Teams der Elite-Universitäten Oxford und Cambridge jedes Jahr ihr legendäres Bootsrennen auf der Themse austragen, starten auf dem identischen 6,5 Kilometer langen Flussabschnitt rund 220 Senioren-Achter zum internationalen Veterans Head. Mit dabei war eine Mixed-Crew des Wassersportvereins Waldshut (WVW), die in der Kategorie Masters E (Durchschnittsalter 55) eine gute Leitung zeigte. Das Besondere daran: Die Acht, darunter eine Ruder-Novizin, hatten erst seit Januar gemeinsam trainiert.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Mit einer Zeit von 21,22 Minuten war das Team um Schlagmann Maik Rienecker 15 Sekunden schneller als der siegreiche WVW-Mixed-Achter, der beim Rennen 2016 die Kategorie Masters D gewonnen hatte. Diesmal reichte es für die WVW-Crew aber nur für Platz 11. „Die Konkurrenz bei den Mixed-Achtern hat enorm zugenommen“, konstatierte Steven Skillman, der vor sieben Jahren im Gewinner-Boot gerudert hatte. Was ihn ärgert ist, dass die Club-Achter nicht alle unter den gleichen Voraussetzungen am Start waren: „Üblicherweise bestehen die Crews aus Akteuren eines Clubs oder auch mal aus einer Renngemeinschaft von zwei Vereinen. Aber im Sieger-Boot unserer Kategorie saßen die Besten aus gleich acht französischen Clubs. Das ist einfach nicht fair“, so Skillman.

Doch davon abgesehen erlebten die Waldshuter ein spannendes Rennen. Los ging es für die 220 Achter mit fliegendem Start im Abstand von zehn Sekunden. Nach vier verlorenen Duellen mit starken Mixed-, aber auch reinen Männer-Crews, gelang den Waldshutern kurz nach der Hammersmith-Bridge in einem Kraftakt bei Schlagzahl 30 pro Minute ein Überholmanöver. Am Ende rauschten die WVW-Ruderer ausgepowert über die Ziellinie in Putney. Die Rennzeit wurde im Domizil des Gastgeber-Clubs, Sons of the Thames, gefeiert. Bei diesem Club mieten auch Crews des Wassersportvereins Achter für das Vets Head. Dieses Mal hatte die späte Zusage für Nervenkitzel gesorgt.