Juliane Schlichter und David Rutschmann

Nach der Absage im vergangenen Jahr wird auch in diesem Dezember kein Flanieren bei Thüringer Bratwurst und Glühwein in der Waldshuter Kaiserstraße möglich sein. Am Mittwochmorgen informierte der Werbe- und Förderungskreis Waldshut (W+F) über die endgültige Absage des Weihnachtsmarkts in der Stadt.

Vorausgegangen war die Auskunft am Montagabend, dass der Weihnachtsmarkt ohne die gastronomischen Stände auskommen muss – die hauptsächlich aus Thüringen anreisenden Marktbeschicker selbst hatten ihre Teilnahme am Weihnachtsmarkt in Anbetracht der Corona-Maßnahmen abgesagt.

Thomas Wartner, Vorsitzender des W+F, betonte, dass wirklich alles unternommen wurde, um den Weihnachtsmarkt doch noch zu ermöglichen. Man habe sich laufend an den Corona-Maßnahmenkatalog angepasst.

So sei zunächst eine Trennung des Markts im Raum gestanden: Die Gastro-Stände sollten in einem eingezäunten, zugangskontrollierten Bereich auf dem Viehmarktplatz unterkommen. Die Stände für Kunsthandwerk, Süßwaren und Geschenkartikel sowie eine Weihnachtskrippe und ein Kinderkarussell sollten an ihrem angestammten Platz in der Kaiserstraße zu finden sein.

Doch diese Pläne sind versandet: Die am Mittwoch in Baden-Württemberg in Kraft getretene „Alarmstufe 2“ erlaubt nur geimpften und genesenen Besuchern, die zusätzlich einen aktuellen Schnell- oder PCR-Test vorweisen können, den Zutritt zum Weihnachtsmarkt – die sogenannte „2G-Plus-Regelung“.

„Unter solchen Einschränkungen ist ein wirtschaftliches Handeln der Aussteller nicht möglich“, sagt Wartner. Auch die Kontrollmöglichkeiten eines Weihnachtsmarkts in der Kaiserstraße unter 2G-Plus-Bedingungen sind nicht durchsetzbar. Deshalb habe man den Weihnachtsmarkt letztlich endgültig abgesagt.

„Die 2G-Plus-Regelung kommt quasi einem Lockdown für den Handel gleich“, so Wartner weiter. „Die am Markt beteiligten Unternehmen haben für den vierwöchigen Zeitraum des ursprünglich geplanten Weihnachtsmarkts Waren eingekauft oder produziert – sie stehen jetzt vor dem existenziellen Kollaps.“

Im Namen des Werbe- und Förderungskreises Waldshut richtet er seinen Appell an die Politik, die Folgen dieser Entscheidung nachzuarbeiten und die

Weihnachtsmarktbeschicker finanziell zu unterstützen.

Oberbürgermeister Philipp Frank bedauert die Absage des beliebten Waldshuter Weihnachtsmarkts, „weil er vielen Menschen eine große Freude bereitet hätte. Mir tut es auch sehr leid für die Händler, aber das allgemeine Wohlergehen muss vor den Interessen Einzelner stehen“.

Parallel zu der Absage des vierwöchigen Weihnachtsmarkts in Waldshut gab die Stadtverwaltung am Mittwoch auch bekannt, dass der für den 15. Dezember geplante weihnachtliche Krämermarkt im Tiengener Städtle ebenfalls „aufgrund der angespannten Situation im Zusammenhang mit dem Corona-Virus“ nicht stattfinden wird.

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