Ein Küsschen hier, ein Bussi dort – Fasnacht ist vor allem für Singles die Gelegenheit für heiße Flirts. Doch kann daraus auch die große Liebe entstehen? Sie kann. So wie bei Melanie Stibbe und ihrem Mann Armin aus Waldshut.

Es war keine Liebe auf den ersten Blick – zumindest nicht von ihrer Seite, wie sie heute sagt. Sie sei damals gerade 20 Jahre alt gewesen – er schon 34. Ein großer Altersunterschied, durch den Melanie Stibbe ihren Armin damals auch nicht als potenziellen Partner in Betracht gezogen habe. Kennengelernt haben sich die beiden über die Bad Säckinger Guggenmusik Holzspuele-Waggis. Sie hat Trompete gespielt, er Posaune. Das war im Jahr 2003.

Melanie Stibbes Mutter war es, die als erste bemerkt hatte, dass da wohl mehr sein muss. „Mir ist damals mein Handy vom Auto gefallen. Er hat mir dann ein Neues geschenkt. Meine Mutter sagte dann, da muss mehr dahinter stecken. Aber ich habe das nicht wahrgenommen, auch wegen des Altersunterschieds“, erinnert sie sich.

Plötzlich hat es sie erwischt

Dann war die Guggenmusik bei einem Umzug bei der Buurefasnacht in Lörrach-Hauingen dabei. „Und da hat es mich plötzlich wie ein Blitz getroffen. Die Schmetterlinge sind kreuz und quer, hoch und runter in meinem Bauch geflogen“, beschreibt die Erzieherin. „Meine Freundin hat damals noch gesagt, ‚das ist ein alter Mann, in den kannst du dich nicht verlieben‘“, erzählt sie weiter und lacht.

Melanie und Armin Stibbe bei ihrer Hochzeit vor rund 20 Jahren. De Hochzeitsfotos sind im Bad Säckinger Schlosspark entstanden.
Melanie und Armin Stibbe bei ihrer Hochzeit vor rund 20 Jahren. De Hochzeitsfotos sind im Bad Säckinger Schlosspark entstanden. | Bild: Lifca Fotografie

„Nach dem Umzug sind wir noch in Bad Säckingen etwas essen gegangen, und ich hab mir die Speisekarte vor das Gesicht gehalten, damit er mich nicht sieht und sich an unseren Tisch setzt. Als ich sie dann runter genommen habe, kam er auch gleich rüber. Wir saßen dann gegenüber und fingen ein bisschen an zu füßeln“, erinnert sie sich und lacht. „Ich habe ihn dann gefragt, ob er noch mit zu mir kommen will, aber er verneinte. Da hab ich mir natürlich Gedanken gemacht, aber er rief mich dann abends noch an und wir telefonierten zwei Stunden lang. Da hatte ich dann wieder Hoffnung.“

Das erste Date und der erste Kuss

Eine Woche später hatten sie sich dann verabredet. „Da habe ich ihn zum ersten Mal in normaler Kleidung gesehen und dachte nur, oh je. Er war komisch angezogen, und ich dachte, das wird nichts. Wir waren dann Kaffee trinken, haben uns lange unterhalten und sind dann noch in die Pizzeria Gabriele gegangen.“

„Auf dem Rückweg haben sich dann unsere Hände immer wieder leicht berührt. Zu Hause bei ihm auf dem Sofa haben wir uns dann zum ersten Mal geküsst.“

Eine Wohnung, die Hochzeit und zwei Kinder

Dann ging alles sehr schnell. Nach zwei oder drei Monaten bin ich zu ihm gezogen nach Bad Säckingen, sechs Monate später stand fest, dass wir am 15. März 2004 heiraten wollen. Ein Jahr nach unserem ersten Kuss.“

Rund zwei Jahre, nachdem sich Melanie und Armin Stibbe verliebt hatten, kam ihr Sohn Jason (mit grüner Perücke) zur Welt. Ein gutes Jahr ...
Rund zwei Jahre, nachdem sich Melanie und Armin Stibbe verliebt hatten, kam ihr Sohn Jason (mit grüner Perücke) zur Welt. Ein gutes Jahr später folgte Töchterchen Lilly (vorne). Jason war eines der ersten Babys bei der Guggenmusik Holzspuele Waggis. | Bild: Melanie Stibbe

Wieder ein Jahr später kam das erste Kind zur Welt. Sohn Jason, der das erste Waggis-Baby und an Aschermittwoch geboren wurde. Wieder ein gutes Jahr später wurde Töchterchen Lilly geboren. Lilly ist heute 16 und Jason 17.

„Wir haben gemeinsame Ziele“: Der Traum von einer eigenen kleinen Kneipe mit Currywurst

Seit sieben Jahren lebt die Familie nun in Waldshut. Der Altersunterschied zwischen Melanie und Armin Stibbe spiele keine Rolle mehr: „Wir lieben uns und sind einfach glücklich. Das liegt auch unter anderem auch daran, dass wir gemeinsame Ziele haben. Sobald mein Mann in sieben oder acht Jahren in Rente geht, wollen wir mit dem Wohnmobil verreisen – so weit wie es geht. Und wenn wir zurück sind, machen wir eine kleine Kneipe auf, in der sich Menschen treffen können und die leckerste Currywurst und Wurstsalat von meinem Mann genießen können“, erzählt Melanie Stibbe.

Bis es soweit ist, genießt sie mit ihrer Familie und Freunden die Kochkünste ihres Mannes. „Die waren von Anfang an fantastisch“, schwärmt sie. Und Liebe geht ja bekanntlich auch durch den Magen.

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