Beim FC Wehr läuft es gut. In der Hauptversammlung zog der Vorsitzende Matthias Kaiser in sportlicher und organisatorischer Hinsicht ein positives Fazit. Die erste Mannschaft, die derzeit den ersten Platz in der Keisliga A West belegt, könne in den nächsten Jahren regelmäßig mit bis zu 15 Spielern rechnen, die aus der Jugendabteilung zu den Aktiven stoßen werden, verkündete Kaiser.
Entsprechend gering war die Neigung der FC-Verantwortlichen an diesem Abend, sich über zurückliegende Misserfolge zu äußern. „Schnee von gestern“, lautete der kurze Kommentar von Trainer Uwe Krähling zum Abstieg der ersten Mannschaft aus der Bezirksklasse in der vergangenen Saison. Vier Monate nach seinem Amtsantritt zeigte sich Krähling angetan von einer „geilen Truppe“ sowie der „herzlichen Aufnahme“ beim FC Wehr. Seine vordringlichste Aufgabe sah er darin, den 24-köpfigen Kader, bestehend aus alteingesessenen und neu hinzugekommenen jüngeren Spielern, zu einer Einheit zu formen. „Da wächst etwas Gutes zusammen“, zeigte sich Kraehling überzeugt. Angesichts einer soliden Jugendabteilung und der guten Arbeit des Vorstandes habe er keinen Zweifel daran, dass „in zwei bis drei Jahren der FC Wehr wieder dort stehen wird, wo er auch hingehört“.
Wo das genau ist, wurde nicht präzisiert. Um einen Vorschlag nicht verlegen war Altbürgermeister und FC-Mitglied Klaus Denzinger: „Der FC Wehr gehört in die Landesliga„, ließ er in seinen Grußworten verlauten. Neben seiner humorvollen Art und guten Ratschlägen für sportliche Zielsetzung hatte Denzinger auch eine gute Nachricht zur Versammlung mitgebracht.
Ruwen Faller, ehemaliger Olympia-Teilnehmer im Sprintwettbewerb und aktueller Athletiktrainer beim Fußballbundesligisten RB Leipzig, habe ihm in einem persönlichen Gespräch seine Bereitschaft signalisiert, ein kostenloses Ganztagstraining für die Wehrer Fußballjugend abzuhalten. Das Training mit dem prominenten gebürtigen Wehrer werde voraussichtlich im Frühjahr stattfinden. Der genaue Termin werde noch bekannt gegeben. Ausdrücklich wies Denzinger darauf hin, dass sich das Trainingsangebot an die Fußballjugend aus allen drei Vereinen, FC Wehr, Spielvereinigung Wehr und Sportvereinigung Brennet-Öflingen, richte. Denzinger wollte die Aktion auch als einen „Ansatz für eine bessere Zusammenarbeit der drei Vereine in der Zukunft“ verstanden wissen.
Was auch immer Denzinger über das Verhältnis zwischen den drei Wehrer Fußballvereinen zu Ohren gekommen sein mag – Kunstrasenplätze werden künftig wohl nicht mehr zum Stein des Anstoßes werden. Kunstrasenplätze – oder: „Rasen aus Plastik“ – sind ins Visier des Umweltschutzes geraten. „Mikroplastik ist ein Riesenthema“, sagte denn auch der Vorsitzende Matthias Kaiser. „Gesetzliche Regelungen könnten schneller folgen als wir denken“, führte er hinzu.
Im Verbandsgebiet sei der Bau von sieben bereits geplanten Kunstrasenplätzen gestoppt worden. Vom Tisch scheinen damit auch Pläne zum Umbau des dringend sanierungsbedürftigen mittleren Hartplatzes in der Frankenmatt zu einem Kunstrasenplatz. Alternativ sei die Anschaffung eines umweltfreundlicheren und in der Pflege günstigeren „Winterrasenplatzes„ sehr erwägenswert, informierte Kaiser.