Gerd Leutenecker

Eine große Zufriedenheit hat bei den Öflinger Wiibern geherrscht. Der Zug durch die Gemeinde war am Donnerstagnachmittag der Auftakt für die heiße Phase der Fasnacht in Öflingen. Ganz unter dem guten Stern von ausgelassenem Feiern hatten die Wiiber ihren schmutzigen Donnerstag.

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Mit Boas, stylischen Kostümen und gut behütet, floss Sekt und Selters der bewirtenden Öflinger Institutionen reichlich. Wiiberdonschtig in Öflingen eben. Die Grand Dames trafen sich abschließend im Forellenhof des Musikvereins Öflingen auf dem Schulplatz.

Farbenfroh waren die Wiiber unterwegs.
Farbenfroh waren die Wiiber unterwegs. | Bild: Gerd Leutenecker

„Mir wilde flotte Wiiber sind hüt unterwägs“, das Motto steht seit Jahrzehnten. Mehr als 60 Wiiber folgten dem Ritual. Kurz vor 15 Uhr kamen aus allen Richtungen die Wiiber zum Rathausvorplatz. Manche mit umfunktioniertem Kinderwagen, andere in Mannschaftsstärke, aber alle waren in bester Stimmung. Es war kein eigentlicher Sturm auf das Rathaus, sie haben eher selbstbewusst ihre Wiiber-Rechte vom Rathauschef eingefordert. Der gab rasch klein bei und zeigte sich von seiner galanten Seite.

Gemeinsam: Gruppenkostüme sorgen für noch mehr Spaß.
Gemeinsam: Gruppenkostüme sorgen für noch mehr Spaß. | Bild: Gerd Leutenecker

Bürgi Michael Thater kennt den Öflinger Wiiber-Sturm. Hier ein Sekt, da ein persönliches Helfen bei der Treppe zum Rathaus und anschließend dicht gedrängt im Ratssaal. Die ersten Rezitative und etwas Gesang. Nur zum Tanzen war einfach kein Platz mehr.

Die Wiiber unterwegs
Bild: Gerd Leutenecker

Sich selber etwas auf die Schippe nehmen will klug vorbreitet sein. Vom Kommando Wildbienen-Rettung sind Blumensamen verteilt worden, „mir möchted d‘Welt rätta“ und „alle sind z‘Fuß hütt do“. Von anderen Wiibern kamen reichlich gute Beiträge in die Runde. Nur draußen vor der Tür traute sich kein Mann in die lustige Schar der Wiiber im Rathaus.

Die Wiiber unterwegs
Bild: Gerd Leutenecker

Da warteten die musikalisch begabten Feuerwehrleute mit ihren Instrumenten. Die Mannen von der Öflinger Abteilung pflegen den Dritten Faißen auf ihre Art, auch seit Jahrzehnten schon. Hier ein Ständchen spielen, da noch kurz nach dem Rechten schauen und immer schön zum Scherzen aufgelegt sein, das ist ihre Aufgabe.

Die Wiiber unterwegs
Bild: Gerd Leutenecker

Aber was wäre der Wiibertag ohne den Zug durch die Gemeinde? Die Bäckerei war schnell das neue Zentrum und dicht umlagert. Stärken und plauschen bei Kaffee und Kuchen, auch hier mit reichlich Sekt versehen, den Wiibern ist einiges kredenzt worden. Einige machten sich noch auf den beschwerlichen Weg hinunter nach Brennet zum Lieblingsfriseur. Aber nach dem Verlust von mancher Feder an Boa und Hut war das Abschlusstreffen sowieso klar. Der Musikverein ist mit seinem Forellenhof auf dem Schällenmarkt das Ziel gewesen. Tradition verpflichtet – bei den Öflinger und Wehrer Wiibern wie auch beim Jubiläumsverein.

Die Wiiber unterwegs
Bild: Gerd Leutenecker