Leichtathletik Beim Fußball wird neuerdings Eckball gepfiffen, wenn der Torhüter den Ball acht Sekunden kontrolliert in den Händen hält. Diese acht Sekunden können entscheidend sein, können aber im Verlauf des Spiels auch wieder ausgeglichen werden.
Nicht so bei der 34. Auflage des Wehratallaufs der Lauffreunde im TV Wehr. Genau acht Sekunden fehlten Omar Tareq aus Laufenburg am Sonntag, um endlich sein Ziel zu erreichen und den 2013 von Felix Köhler (Bad Säckingen) aufgestellten Streckenrekord zu knacken. Dabei war Tareq am Start noch guter Dinge: „Das Wetter passt, es könnte klappen“, lachte er und machte sich nach dem letzten Startschuss von Michael Thater – als amtierender Bürgermeister – zusammen mit 207 Frauen und Männern auf den Weg.

10,2 Kilometer lagen vor dem Pulk – rauf nach Hasel und wieder runter zum Seeboden, rauf auf den Wolfrist und wieder runter ins Frankenmattstadion. Getragen vom Applaus des Publikums traf Omar Tareq dann ganz allein mit langen Schritten auf der Tartanbahn ein, zog auf den letzten Metern noch einmal an – und kam in 32:59 Minuten ins Ziel. So schnell war der sechsfache Sieger noch nie im Wehratal unterwegs. Seine Bestzeit war er 2022 mit 33:30 Minuten gelaufen.

Von der Konkurrenz war weit und breit nichts zu sehen. Erst nach über einer Minute erreichte Lukas Borghardt aus Bad Säckingen mit 34:11 Minuten die Ziellinie, knapp gefolgt von Finian Götz. Der Freiburger setzte mit seinen 19 Jahren ein beachtliches Ausrufezeichen mit 34:20 Minuten. Bis 2021 hätte er mit dieser Zeit in Wehr gewonnen.
Tareq will den Rekord – irgendwann
Doch da ist eben noch Omar Tareq, den der verpasste Rekord auch nach dem fünften Sieg in Serie doch etwas wurmte: „Ich möchte das auf jeden Fall schaffen. Und so lange komme ich jedes Jahr wieder“, lachte er im Ziel: „Die Strecke ist für mich zwar nicht ideal, aber das ist nicht das Problem. Ich muss die 10,2 Kilometer allein laufen. Keiner macht Tempo für mich.“

Lukas Borghardt winkte daraufhin nur ab: „Omar läuft in einer eigenen Liga“, beurteilte er den aktuellen Sieger des Freiburg-Marathons. Vor Wochenfrist hatten beide an der Deutschen 10-Kilometer-Straßen-Meisterschaft in Siegburg teilgenommen. Tareq lief in 14:55 Minuten auf Rang 18 und Borghardt kam in 15:36 Minuten auf Platz 56.
Frauen der LG Hohenfels dominieren
In Siegburg wäre Tanja Saretzki aus Klettgau-Weisweil auch gern gelaufen, doch sie musste aus gesundheitlichen Gründen passen. In Wehr war die vierfache Deutsche W50-Meistern von der LG Hohenfels wieder dabei. Begleitet wurde sie von Michaela Gertis (W30), die vor einem Jahr bei ihrer Premiere auf Rang drei kam, und von Lina Schitz, die noch zur Jugend zählt. Vierte im Bunde war Marianne Lechthaler.

Das Quartett ließ bei optimalen Laufbedingungen nichts anbrennen. Michaela Gertis steigerte sich um 14 Sekunden auf 41:08 Minuten und gewann klar vor Lina Schitz. Die kam in 43:29 Minuten ins Ziel, genau eine Minute schneller als 2024. Tanja Saretzki steigerte sich ebenfalls um knapp eine Minute, verbesserte sich als Drittplatzierte auf 43:39 Minuten.

Marianne Lechthaler wurde Vierte in 44:38 vor Bettina Eyhorn aus Schopfheim (46:13) und der schnellsten Wehrerin, Jessica Fetscher-Dede, die ihr Vorjahresergebnis ebenfalls übertraf und unter 48 Minuten blieb. Den Familien-Triumph machte Stefan Dede als Sechster in 38:54 Minuten perfekt.