Die Diskussion ist nicht neu, doch immer wieder löst die Frage, ob sich die Unechte Teilortswahl mittlerweile überholt hat, Emotionen aus. Vor allem sind es die älteren Öflinger, die befürchten, dass das Dorf damit den letzten Rest seiner Eigenständigkeit verliert. Entscheiden dann nur noch Wehrer über Öflinger Themen? Nein, natürlich würden auch nach Abschaffung dieses Wahlsystems Öflinger am Ratstisch sitzen und mitbestimmen. Und wie den Öflingern kann auch den Wehrer Gemeinderäten nicht unterstellt werden, nur die Interessen ihres eigenen Ortsteils zu vertreten. Jeder Stadtrat hat immer das Wohl der Gesamtstadt im Blick.

Die meisten jüngeren Öflinger (und auch Wehrer) verstehen das Problem gar nicht mehr: Sie arbeiten schon jetzt in Vereinen mit, die im anderen Ortsteil beheimatet sind. Oder die Vereine beider Ortsteile bilden Kooperationen, weil sie die Probleme alleine nicht mehr stemmen können. Die Spielgemeinschaft zwischen den beiden großen Fußballvereinen ist eines von vielen Beispielen, das vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die Feuerwehrabteilungen sind andere Beispiele, wo die junger Generation heute eine enge und völlig unbelastete Zusammenarbeit pflegt. Dass ältere Öflinger immer noch die Befürchtung einer Wehrer Dominanz haben, liegt natürlich nicht allein am Wahlsystem.

Aber wie räumt man diese alten Befindlichkeiten nun endlich aus dem Weg? Eine mögliche Lösung könnte die Schaffung eines Ortschaftsrates sein, wie es ihn beispielsweise in Wallbach schon seit Jahrzehnten gibt. Ein politisches Gremium, das sich als überparteiliches Sprachrohr des Ortsteils versteht und sich regelmäßig zu Wort meldet. Hier könnten sich auch künftige Öflinger Gemeinderatskandidaten profilieren und über die eigenen Dorfgrenzen hinaus bekannter werden.