Die Baugenehmigung liegt vor und das erste Gewerk wurde vergeben: Der Neubau des im Januar abgebrannten Kindergartens Seeboden in Wehr soll schon Mitte September beginnen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben indessen keinen Hinweis auf eine Straftat.
Mit der Erteilung der Baugenehmigung noch vor den Sommerferien liegt der Neubau des Kindergartens voll im von der Stadtverwaltung gesetzten Zeitrahmen. Am Dienstagabend wurde nun das erste Gewerk für den Neubau des Kindergartens Seeboden vergeben: Für rund 325.000 Euro gingen die Erd- und Rohbauarbeiten an das Wehrer Unternehmen Fien. Die Kosten liegen dabei rund 5000 Euro über dem Ansatz des Architekten.
„Es ist sehr erfreulich, dass der Zuschlag an eine Wehrer Firma ging und auch im Rahmen der Kostenschätzung liegt“, sagte Michael Herr vom Bauamt. Der vergebene Auftrag beinhaltet sämtliche Erdarbeiten für das bestehende Kellergeschoss sowie die neue Bodenplatte. Ebenfalls enthalten sind die Kanalisationsarbeiten für die Entwässerung, die Befestigung der Außenanlagen und der Pflasterbelag im Eingangsbereich. Die Arbeiten sollen im Dezember abgeschlossen sein.
Im Rahmen des Bodengutachtens habe sich herausgestellt, dass der Untergrund weniger tragfähig als erwartet sei, so Herr. Hier sei mit Mehrkosten für die Bodenverbesserung zu rechnen. Aktuell habe man mit der Planung der Holzbauarbeiten begonnen und bereite die Ausschreibung für die Haustechnik vor. Über die Vergabe dieses Gewerks soll voraussichtlich im Oktober entschieden werden.
Diskussionsbedarf gebe es noch hinsichtlich der Gesamtkosten, so Herr weiter. Die finale Kostenberechnung des externen Gutachters würde um 300.000 Euro von der des Architekten abweichen. „Wir sind noch in Verhandlungen und sehr zuversichtlich hinsichtlich einer Einigung“, sagte Michael Herr. Das Abschlussgespräch sei für Ende Juli geplant.
Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung mit einer Versicherungsleistung von 2,9 Millionen Euro, Teilbeträge wurden bereits ausgezahlt. Alles, was über den Umfang des ursprünglichen Gebäudes hinausgeht, bedarf einer Nachverhandlung oder muss von der Stadt selbst getragen werden. So konnte sich mit der Versicherung auf eine zweigeschossige Bauweise geeinigt werden, auch wird der Kindergarten geringfügig größer, um den aktuellen Standards zu genügen. Selbst tragen wird die Stadt die Zusatzkosten von rund 180.000 Euro für einen höheren Energiestandard.