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Leserbrief: „Denn sie wissen nicht, was sie tun“

Zum Abriss des denkmalgeschützen Gebäudes des früheren Gasthauses Kreuz in Brennet und dem Artikel „Jetzt spricht Brennet-Chef Stephan Denk„ schreibt uns Leser Rainer Haselhorst aus Wehr-Brennet:

„Ich bin Neubürger in der Gemeinde Wehr. Ich wohne im Angesicht des Abrissgebäudes. Es sieht aus wie nach einem Raketeneinschlag oder Erdbeben. Und das Objekt des Machtspiels der Verwaltung steht weiter unter Denkmalschutz. Das Gebäude, besser: die Ruine, stand wohl schon vorher, wie verlautet, als ehemaliger Puff unter Denkmalschutz. Ich habe mir bereits vor dem Einzug gedacht: Die Ruine muss weg, und wer kann denn so was dem Denkmalschutz unterwerfen. Und ich habe mich gefragt: Jemand, der nicht mehr richtig bei sich ist und seinen Verstand vernachlässigt? Nach dem Artikel denke ich weiter und stelle fest: Das ist ein mieses Machtspiel der Verwaltung. Der verfügte Baustopp unter Einsatz der Polizei, als hätte die nichts Besseres zu tun.

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Ja, rechtsstaatliches Handeln schreit nach einem Bußgeldverfahren. Manche behaupten, das sei so in einer Demokratie. Und jetzt? Wie geht es weiter? Jahrelanger Stillstand, bis die Gerichte entscheiden, das Ungeziefer die Bürger plagt und die Ratten über die Straße laufen? Das wäre unterirdisch. Will ich als neuer Bürger hier weiter leben, will ich als Tourist hier Urlaub machen? Das Landratsamt mag zwar Sieger des Rechtes sein, moralisch hat die Verwaltung aber auf ganzer Linie versagt.“

Leserbrief: „Keine Alternative zum Abriss“

Zum Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes des früheren Gasthauses „Kreuz“ in Brennet und dem Artikel „Jetzt spricht Brennet-Chef Stephan Denk„ schreibt uns Leser Günter Fürst aus Murg-Niederhof:

„Als ich im SÜDKURIER von den Abrissarbeiten am ehemaligen Gasthof Kreuz las, war mein erster Gedanke: Gott sei Dank wird jetzt damit angefangen diesen ‚Schandfleck im Ortsteil Brennet‘ zu beseitigen und ich bin davon überzeugt, dass der Großteil der Brenneter ebenso denkt. Überrascht bin ich dagegen von der mehr als aufgeregten Reaktion des Landratsamts Waldshut.

Herr Loritz schilderte in seinem Leserbrief sehr anschaulich den Niedergang des Anwesens, dessen Gasthof ich gut kannte und Mitte der 60er-Jahre dort öfters zu Mittag gegessen habe. Nach Schließung der Gaststätte verkam das Gebäude immer mehr und beherbergte unter anderem für längere Zeit eine Pornobar mit dem dazugehörigen weiblichen Personal. Die überwiegend männlichen Gäste kamen nicht, um ein Denkmal zu bestaunen, sondern hatten andere Interessen. Warum wurde das Kreuz eigentlich unter Denkmalschutz gestellt? Das Alter alleine kann es nicht sein. Der Baustil? Das Innere?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Führungen durch das Gebäude Erfolg gehabt hätten, außer bei besagten Herren, wie oben beschrieben. Die Geschichte? Welche kann das Kreuz erzählen, die so interessant ist, dass es unter Denkmalschutz gestellt werden muss? Wer Stephan Denk kennt, weiß, dass er sich für historische Gebäude interessiert und sie, soweit für ihn machbar, auch saniert und renoviert. Beispiele gibt es zur Genüge. Ich kann nicht beurteilen, ob es in der Kommunikation zwischen Brennet und den Behörden Missverständnisse gab, aber ich bin sicher, dass es zum Abriss des in Frage stehenden Anwesens vor seinem kompletten Verfall keine Alternative gab.

Im übrigen fällt auf, dass der Unternehmer Stephan Denk mit seinen Projekten häufig auf hartnäckigen Widerstand bei den Behörden trifft. Bestes Beispiel dafür ist das Brennet Areal in Bad Säckingen, bei dem es etwa sieben Jahre dauerte, bis mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte.“