Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Wehrer Gemeinderat Karin Gallmann tritt nach 17 Jahren aus dem Gemeinderat zurück. „Nach einer inneren Inventur bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich mich von Aufgaben verabschiede, die mir nicht gut tun“, erklärt Gallmann gegenüber dem SÜDKURIER. Die Entscheidung zum Rückzug fälle sie „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Konkrete Beweggründe für ihre persönliche Entscheidung wolle sie nicht öffentlich äußern. Das Kreistagsmandat, dass Karin Gallmann für die SPD seit der Kommunalwahl 2019 innehat, wolle sie aber weiter ausüben.

Formell muss der Gemeinderat dem Antrag noch zustimmen, dies gilt jedoch als Formsache, da Karin Gallmann dem Gemeinderat bereits länger als zehn Jahre angehört und deshalb ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Ehrenamt jederzeit möglich ist. Karin Gallmann wurde 2004 erstmals in den Gemeinderat gewählt. Damals erhielt sie 1277 Stimmen. Seitdem steigerte sie ihre Stimmenzahl von Wahl zu Wahl und erreichte bei der Kommunalwahl 2019 trotz Verkleinerung des Gremiums ihr bestes Ergebnis: 2275 Stimmen bedeuteten das fünftbeste Ergebnis aller Gemeinderäte. Gleichzeitig schaffte sie es, nach Jahrzehnten für die Wehrer SPD wieder ein Kreistagsmandat zu erringen. Seit 2014 ist Karin Gallmann Vorsitzende der mittlerweile nur noch dreiköpfigen SPD-Fraktion. Diesen Posten soll nun Kurt Wenk übernehmen, der auch schon den Wehrer SPD-Ortsverein führt.

Der Rücktritt von Karin Gallmann soll in der kommenden Gemeinderatssitzung am Dienstag, 27. Juli, vollzogen werden. Dann wird auch ihre Nachfolgerin verpflichtet. Dies ist nach dem Stimmergebnis Angelika Buchmann-Flaitz, die bei der Gemeinderatswahl 2019 ihren Wiedereinzug knapp verpasst hatte. Schon in der vorherigen Legislaturperiode war sie in den Gemeinderat nachgerückt – als Nachfolgerin des zurückgetretenen Gerard Reichert.