Im Alter von 68 Jahren ist am Samstag, 9. August, Friedemann Kikillus verstorben. Wasser war das bestimmende Element im Leben des Wehrers. Mehr als 50 Jahre gehörte er der Feuerwehr an, deren Kommandant 2011 bis 2016 und Ehrenkommandant seit 2016 er war. Im Hauptberuf arbeitete Kikillus 1992 bis 2019 als Wassermeister bei der Stadt Wehr.
In Feuerwehrdingen fiel in den vergangenen Jahrzehnten keine wichtige Entscheidung ohne ihn
„Er war immer da, immer Mensch, immer Vorbild“, sagt Feuerwehrkommandant Nicolo Bibbo über seinen Vorgänger. Kikillus sei voll und ganz in seiner Aufgabe als Feuerwehrmann aufgegangen und habe die Freiwillige Feuerwehr Wehr weit über die fünf Jahre seiner Amtszeit als Stadtkommandant hinaus geprägt. Ob die Erweiterung des Feuerwehrhauses Wehr, die Anschaffung der Drehleiter oder die Feier des 150-jährigen Bestehens der Feuerwehr: An praktisch allen wichtigen Entscheidungen und Ereignissen der vergangenen Jahrzehnte habe Kikillus maßgeblichen Anteil gehabt.
1971 trat Friedemann Kikillus in die kurz zuvor gegründete Wehrer Jugendfeuerwehr ein, als Aktiver wurde er 1991 stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr und stellvertretender Kommandant der Abteilung Wehr, deren Kommando er 2006 dann übernahm, ehe er dann 2011 für fünf Jahre die Aufgaben des Stadtkommandanten übernahm.
Er bildete in der Stadt und im Landkreis unzählige Feuerwehrleute aus
Weit über Wehr hinaus war der erfahrene Feuerwehrmann Kikillus viele Jahre lang eine wichtige Stütze des ehrenamtlichen Feuerwehrwesens. Er bildete in Wehr und im ganzen Landkreis Waldshut unzählige Maschinisten aus und bewertete als Schiedsrichter die Leistung der bei Feuerwehrwettkämpfen angetretenen Teams. 2008 bis 2018 war Kikillus stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Waldshut.
Die Feuerwehr Wehr ehrte Kikillus für dessen vielfältigen Verdienste 2016 mit der Ernennung zum Ehrenkommandanten. Die Stadt Wehr verlieh ihm 2018 die Ehrenamtsnadel. Das Engagement von Friedemann Kikillus suche seinesgleichen, sagte Bürgermeister Michael Thater damals.
Als Wassermeister hatte er ein Auge auf 90 Kilometer Hauptleitungen
Im Hauptberuf leitete Friedemann Kikillus seit 1992 als städtische Wasserwerk in Wehr. In seinem ersten Jahrzehnt als Wassermeister setzte er das Wasserkonzept 2000 um, in dem die Stadt bis 2004 neun Millionen Euro in ihre Wasserversorgung investieren sollte. Kikillus und seine Mitarbeiter betreuten das Wassernetz der Stadt mit seinen drei Tiefbrunnen, acht Hochbehältern, 15 Quellen und 90 Kilometern Hauptleitungen. 2019 ging er als Wassermeister in Ruhestand.
Friedemann Kikillus war Ur-Wehrer. Er stammt aus dem überall nur als „Schnecken-Karle“ bekannten Gasthaus „Waldstüble“. Schwer getroffen hat ihn der Tod seiner Frau Elisabeth, die im Mai 2024 im Alter von 66 Jahren verstarb. Wenig mehr als nur ein Jahr später folgt Friedemann Kikillus ihr nun nach.