Wehr Diese Erkrankung bringt viele Herausforderungen mit sich: Mit einem Demenz-Meet am 28. März 2026 in der Realschule Wehr von 9.30 bis 16 Uhr möchten der Verein Miteinander-Füreinander in Wehr-Öflingen und die Bürgerstiftung Wehr den Betroffenen von Demenz-Symptomen und deren Angehörigen Mut machen und Hoffnung vermitteln – ist es für die Menschen doch ein schweres Schicksal, mit welchem sie allzu oft alleine gelassen werden.
Dabei werde an diesem Tag kein trockener Fachkongress abgehalten, „sondern ein niederschwelliger Zugang zum Thema Demenz für Patienten und Angehörige geschaffen“, erklärt die Vorsitzende des Vereins Miteinander-Füreinander, Susanne Fricker. Sie selbst habe 2024 in Basel ein Demenz-Meet besucht und sofort beschlossen, ein solches Treffen auch in Wehr vorzubereiten.
„Die Problematik der Demenz ist überall dieselbe und wird immer drängender, doch den Angehörigen fehlen oft die notwendigen Informationen“, erklärt Fricker. Sie habe daher bei Wehrs Bürgermeister Michael Thater die Initiative ergriffen – mit dessen Unterstützung sei die Bürgerstiftung Wehr als zweiter Organisator gefunden worden.
Gegenüber dem SÜDKURIER hebt Thater das Engagement Frickers ausdrücklich hervor. Demenzerkrankungen seien „nicht nur für den Betroffenen mit dramatischen Veränderungen verbunden. Auch das gesamte Umfeld und vor allem der engere Familienkreis werden durch diese Erkrankung sehr in Mitleidenschaft genommen. Daher fand ich die Initiative von Susanne Fricker ganz hervorragend und unterstütze diese persönlich wie auch als Stadt nach Kräften. Es geht darum, den Austausch von betroffenen Menschen zu fördern und so das Leben mit Demenz für alle Beteiligten zu erleichtern.“
Eine Einschätzung, die Heike Bohnsack-Roth als Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Wehr, bestätigt. „Die Menschen werden immer älter und wir müssen Patienten mit Demenz mehr in unser Leben einbinden“, erklärt sie. Die Stiftung habe sich daher erfolgreich bei der Stadt Wehr und den Landkreisen Waldshut und Lörrach um eine finanzielle Förderung der Veranstaltung bemüht, weitere Sponsoren möchte Bohnsack-Roth noch gewinnen.
Die inhaltliche Ausgestaltung des Treffens orientiert sich nach Angaben Frickers an den Empfehlungen des Vereins Demenzworld in Bern. „Die Veranstaltung wird für alle Betroffenen und auch Fachpersonal offen stehen“ führt sie aus und verweist weiter auf eine Besonderheit des Demenz-Treffens: „Dieser Tag soll ganz bewusst in einer lockeren und abwechslungsreichen Atmosphäre stattfinden. Dabei werden wir Leichtigkeit mit kürzeren fachlichen Beiträgen verbinden, zu denen auch die Angehörigen beitragen können.“ Die Veranstaltung selbst werde in drei Abschnitte geteilt – neben einem sogenannten Markplatz für Fachinformationen und rund 20-minütigen Workshops, etwa zum Erfahrungsaustausch für Angehörige, werde eine Bühne für kurze Redebeiträge, Diskussionen oder Interviews geboten – „aber auch für die Musik soll auf dieser Bühne Raum sein“, ergänzt Fricker.
Einen praktischen Einblick in den Alltag der Betroffenen werde ein Demenz-Parcours bieten – der Gesprächsaustausch unter den Angehörigen solle die Möglichkeit schaffen, Kontakte zu knüpfen, „um sich zum Beispiel im Alltag gegenseitig zu unterstützen“, führt Fricker weiter aus. Darüber hinaus sei auch die Vorstellung regionaler Betreuungseinrichtungen und fachlicher Ansprechpartner möglich, „denn viele Menschen werden sehr kurzfristig mit einem Demenzfall in der Familie konfrontiert und wissen oft gar nicht, an wen sie sich wenden können“, ergänzt Bohnsack-Roth.
Sie rechnet mit etwa 80 bis 100 Besuchern beim Demenz-Meet in Wehr. „Wir möchten den Menschen mit der Veranstaltung Hoffnung geben und Mut machen“, erklärt sie und wünscht sich auch für die Stadt Wehr neue Impulse dazu, „was die Stadt in der Zukunft für die Patienten und deren Angehörige tun kann.“ Eine besondere Hoffnung verbindet Susanne Fricker mit der Veranstaltung: „Die Demenzpatienten sind in der Gesellschaft nicht sichtbar, wir möchten sie jedoch sichtbar machen. Unsere Veranstaltung in einem geschützten Raum möchte Akzeptanz und Toleranz für alle Betroffenen schaffen. Mein Traum ist es daher, dass die Veranstaltung gut besucht wird und es auch einen Nachfolgetermin dazu geben wird.“ Ein Traum, den Heike Bohnsack-Roth mit Begeisterung aufgreift: „Es ist unsere Vision, das Thema aus der dunklen Ecke der Angst in die Mitte des Lebens zu holen“, erläutert sie.