Hartschwand Der Eichrüttehof im Görwihler Ortsteil Hartschwand lädt am Sonntag, 7. September, zum Tag der offenen Tür ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Landesaktion „Gläserne Produktion“ statt, die vor 30 Jahren eingeführt wurde. Das Landwirtschaftsamt des Landkreises fördert die Aktion und beteiligt sich mit einem Stand am Tag der offenen Tür. Bereits am Samstagabend beginnt das dreitägige Hoffest „30 Jahre Eichrüttehof „. Der Gasthof wurde von Thomas und Renate Gerspacher gegründet. Im Vorfeld hatte das Landwirtschaftsamt zu einem Pressegespräch auf das weit über die Region hinaus bekannte Hofgut eingeladen. Vor Ort informierten sich der Leiter des Landwirtschaftsamtes, Alexander Wegerhof und Denise Fuchs bei Familie Gerspacher über das breit gefächerte Angebot. Der Eichrüttehof ist die erste EU-zertifizierte Tierwohl-Schlachtstätte in der Region. Um dieses Label zu erhalten, hat Familie Gerspacher kräftig in ein neues Schlachthaus und in eine Metzgerei sowie in einen neuen Außen-Rundstall investiert. Markus Gerspacher (35), der den elterlichen Betrieb inzwischen von Thomas Gerspacher (68) übernommen hat, sagt: „Das Schlachthaus und der Außen-Rundstall sind unsere neuen Attraktionen“. Gerspacher weiter: „Die Selbstvermarktung unserer Produkte, wie wir sie betreiben, war schon immer ein Trend nach oben“. Insgesamt 50 Stück Vieh (Weiderind) werden auf dem Bio-zertifizierten Eichrüttehof gehalten. Die Haltungsform der Mutterkuhhaltung auf dem Hof gehört zu den natürlichsten Aufzuchtsformen der Rinder. Neben der Selbstvermarktung werden auch ein Hofladen sowie die Schmidts Märkte beliefert. Thomas Gerspacher: „Wir haben ein gutes Image“. Im gesamten Betrieb mit Landwirtschaft, Schlachthaus, Metzgerei und Vesperstube arbeiten inzwischen 20 Personen in Voll- oder Teilzeit.
Rund 1,5 Millionen Euro wurden in den tierwohlgerechten Betrieb investiert; es gab für den Bau Fördermittel von der Europäischen Union und vom Land Baden Württemberg. Alexander Wegerhof vom Landwirtschaftsamt lobte beim Rundgang über den Hof die einzigartige Initiative von Familie Gerspacher: „Man muss sich abheben von der breiten Masse und mutig nach vorne gehen“. Es werde immer schwieriger, geeignete Schlachtstätten zu finden. Wegerhof hob die Regionalität der Produkte hervor sowie die kurzen Wege zum Schlachthaus, die für die Tiere schonend sind. Nach Wegerhofs Angaben gibt es immer seltener Neugründungen von landwirtschaftlichen Betrieben.
Bei einem Besuch auf dem Eichrüttehof dürfen sich die Gäste gerne auf dem Gelände umsehen. In der Vesperstube, die von Tochter Andrea Eckert geführt wird, werden die selbst produzierten Produkte, unter anderem vom Weiderind, angeboten. Natürlich kann auch direkt vor Ort eingekauft werden. Ein Online-Shop für Selbstabholer wurde auch eingerichtet. Das Angebot wird abgerundet mit einem kleinen Wohnmobil-Stellplatz.