Die neue Obdachlosenunterkunft in Wehr ist für bis zu 33 Personen bezugsbereit. Zusammen mit Architekt Reiner Wenk stellte die Stadtverwaltung das neue Gebäude nun der Öffentlichkeit vor.

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Einfach und effizient sollte die neue Obdachlosenunterkunft werden. Von dem Ergebnis konnten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss nun ein eigenes Bild machen. Das Passivhaus kann auf zwei Stockwerken 33 Personen Unterkunft geben. Die Wohneinheiten gliedern sich in ein bis drei 21 Quadratmeter große Zimmer, dazu jeweils einer Toilette für Männer und Frauen, separater Dusche und einer Gemeinschaftsküche. Jedes Zimmer soll von drei Personen bewohnt werden. Dazu kommen ein Büro für den Hausmeister sowie Lager- und Funktionenräumen.

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Nicht nur die spartanische Einrichtung lässt auf den besonderen Zweck des Gebäudes schließen. Auch im Detail unterscheiden sich hier einige Punkte von einer normalen Wohnung, erklärt Architekt Wenk: So wurden etwa besonders robuste Fliesen gewählt, deren Struktur man auch einen Schaden nicht gleich anmerken würde. „Die Erfahrung lehrt, das Menschen, die ja zu den Bedürftigsten gehören, nicht immer sorgsam mit der Einrichtung umgehen,“ so Bürgermeister Michael Thater. Auch Thermostate für die Heizung sucht man deshalb vergebens: Die Fußbodenheizung wird zentral gesteuert, eine Regulierung durch die Bewohner ist nicht vorgesehen.

Spartanisch: Auch die Toiletten und Duschen sind vor allem zweckmäßig, leicht zu reinigen und robust.
Spartanisch: Auch die Toiletten und Duschen sind vor allem zweckmäßig, leicht zu reinigen und robust. | Bild: Julia Becker

Im Herbst 2018 entschied sich der Gemeinderat für den Standort an der Öflinger Straße, direkt neben der Umgehungsstraße. Die bisherige Unterkunft im ehemaligen Krankenhaus entsprach nicht mehr den aktuellen Brandschutzvorgaben. Im März 2019 wurde der Bauantrag gestellt und im April die Rohbauarbeiten vergeben. Verzögerungen gab es beim Bau der Erschließungsstraße, dank des milden Winters 2019/20 konnte aber wieder Zeit aufgeholt werden. Mit Gesamtkosten in Höhe von zwei Millionen Euro bleibt der Neubau voraussichtlich knapp unter dem Kostenansatz.

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Aktuell sind elf Menschen ohne Wohnung in der bisherigen Unterkunft in der Georg-Kerner Straße untergebracht, darunter auch eine Familie mit Kindern. Der Umzug ist aus organisatorischen Gründen nach der Landtagswahl Mitte März geplant. Über das Schicksal des alten Krankenhauses soll voraussichtlich im Sommer entschieden werden. In der Vergangenheit wurde wiederholt der Abriss des baufälligen Gebäudes diskutiert.