Moritz Eckert

Die Guggenmusik Mühlbach-Bazis Eggingen gibt es seit 1982, und Bernhard „Benny“ Beil ist als letztes Gründungsmitglied von Anfang an dabei. Der 60-jährige Landmaschinenmechanikermeister hat in diesen 37 Jahren alle Höhen und Tiefen miterlebt. Da er im Sommer aus beruflichen Gründen wenig Zeit habe, entschied sich Beil damals für die Mitgliedschaft in der Guggenmusik und hat es bis heute nicht bereut. In seiner Laufbahn war er acht Jahre lang Vorsitzender und 15 Jahre stellvertretender Vorsitzender.

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Beil schätzt im Verein besonders die Geselligkeit untereinander: „Wir sind eine lockere Bande, wo man auch mal einen Spaß machen kann, ohne dass sich jemand aufregt.“ Trotzdem müsse auch die Leistung stimmen: „Wir wollen uns ja bei den Auftritten nicht blamieren.“ Auf die Frage woher der Name kommt, erklärt Beil: „Der Mühlbach ist ein Bach, der durch Eggingen fließt und ein Bazi ist einfach ein lustiger Geselle.“

Die Guggenmusik Mühlbach-Bazis aus Eggingen gibt es schon seit 37 Jahren. Bernhard Beil ist seit Beginn an dabei.
Die Guggenmusik Mühlbach-Bazis aus Eggingen gibt es schon seit 37 Jahren. Bernhard Beil ist seit Beginn an dabei. | Bild: Privat/Güntert

Die Mühlbach-Bazis hatten in der Vergangenheit bereits zwei TV Live-Auftritte in Mannheim und Friedrichshafen. Außerdem spielten sie vor einigen Jahren in der japanischen Botschaft in Bonn, wo sie als Samurai verkleidet ihre Version des japanischen Lieds „Sukiyaki“ wiedergaben. „Die Security ist schon etwas nervös geworden, als Sie uns mit unseren Deko-Schwertern gesehen haben. Aber die waren ja nicht echt, sondern nur gebastelt“, erinnert sich Beil lachend.

Der 60-Jährige spielt Posaune und hat das spielen wie viele andere auch im Verein gelernt. „Es ist bei uns keine Voraussetzung, dass man ein Instrument beherrscht, das kann man bei uns auch lernen“, erklärt er.

Die Bazis sind eine der immer weniger werdenden Guggenmusiken, die noch mit Masken spielen. Maske und Kostüm stelle man dabei noch in Handarbeit selbst her: „Wir machen ungefähr alle drei Jahre neue Kostüme. Bis so ein Kostüm fertig ist vergeht auch immer circa ein Jahr.“ Für Bernhard Beil gehören die Masken als Tradition einfach zur Guggenmusik dazu, weshalb er es schade findet, dass immer mehr Guggenmusiken dazu übergehen, sich nur noch zu schminken.

Zum Thema Alkohol vor den Auftritten erklärt er: „Ein Alkoholverbot gibt es bei uns nicht. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, was er macht.“ Beil selbst trinke vor den Auftritten immer ein bis zwei Biere. „Man kann ja nicht nur Mineralwasser trinken, wenn man drei Stunden auf den Auftritt warten muss“, sagt er schmunzelnd.

Zum Repertoire gehören Lieder wie „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang, „Help!“ von den Beatles und „I‘m So Excited“ von den Pointer Sisters. „Insgesamt haben wir immer um die zehn Lieder im Repertoire, wobei jedes Jahr zwei bis drei Neue dazu kommen und Alte wegfallen“, so Beil. Die Proben der Mühlbach-Bazis finden immer in Ihrem selbst gebauten Vereinsheim statt, welches in mühsamer Handarbeit in gut 2500 Arbeitsstunden 2002 errichtet wurde.

Die Gemeinde Eggingen mit ihren rund 1700 Einwohnern hat ein reges Vereinsleben. Wir stellen die Vereine in unserer Serie „Mein Verein und ich“ vor. Dabei erzählen Menschen, was sie an ihrem Verein fasziniert.